Klaus Merz, geboren 1945 in Aarau, lebt in Unterkulm/Schweiz. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Hermann-Hesse-Literaturpreis 1997, Gottfried-Keller-Preis 2004, Aargauer Kulturpreis 2005, Werkpreis der schweizerischen Schillerstiftung 2005, Basler Lyrikpreis und Friedrich-Hölderlin-Preis (beide 2012) sowie zuletzt Rainer-Malkowski-Preis (2016) und Christine-Lavant-Preis (2018). Bei Haymon: "Am Fuß des Kamels". Geschichten & Zwischengeschichten (1994, bei HAYMONtb 2010), "Kurze Durchsage". Gedichte & Prosa (1995), "Jakob schläft". Eigentlich ein Roman (1997, 6. Auflage, HAYMONtb 2013), "Kommen Sie mit mir ans Meer, Fräulein". Roman (1998), "Garn". Prosa & Gedichte (2000), "Adams Kostüm". Drei Erzählungen (2001), "Das Turnier der Bleistiftritter". Achtzehn Begegnungen (2003), "Löwen Löwen". Venezianische Spiegelungen (2004), "LOS". Erzählung (2005, HAYMONtb 2012), "Priskas Miniaturen". Erzählungen 1978-1988 (2005), "Der gestillte Blick". Sehstücke (2007), "Der Argentinier". Novelle (2009, HAYMONTB 2016), "Aus dem Staub". Gedichte (2010), "Unerwarteter Verlauf". Gedichte (2013), "Helios Transport". Gedichte (2016), zusammen mit Nora Gomringer, Marco Gosse, Annette Hagemann und Ulrich Koch "Flüsterndes Licht". Ein Kettengedicht (2017) und der Prosa- und Lyrikband "firma". Seit Herbst 2011 erscheint bei Haymon die "Werkausgabe Klaus Merz" in mehreren Bänden. 2020 ist mit der Erzählung "Im Schläfengebiet" ein Sonderdruck in bibliophilem Gewand und mit einem Begleitwort von Beatrice von Matt erschienen. 2023 erweitert er seine Publikationen um "Noch Licht im Haus".
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»Ich bestehe aus Literatur« Franz Kafka
Mit seinen oft unvollendet gebliebenen, bis heute ihr Rätsel nicht offenbarenden Romanen, Geschichten und Parabeln ist Franz Kafka eine der maßgeblichen Säulenfiguren der modernen Literatur. Niemanden kann die Lektüre seiner Werke kalt lassen. Sie fordert heraus und wühlt auf. Zwei seiner berühmtesten Erzählungen sind in diesem Band versammelt. Ein Handlungsreisender verwandelt sich in »Die Verwandlung« in einen Käfer, ein Sohn geht in »Das Urteil« auf die Prophetie seines Vaters hin ins Wasser. Irrwitzig, rätselhaft, doch mit überzeugender Plausibilität erzählt Kafka vom Kampf des Menschen gegen eine verborgene Übermacht.
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Übrig geblieben sind ihr nur ein Briefumschlag mit einer Handvoll Fotografien und die Angst vor dem Vater, die Sorge um ihre Mutter und ihren Bruder, die Knoten in ihrer Brust. Seka sucht mit Anfang zwanzig nach den Spuren ihrer zerbrochenen Familie und ihres bisherigen Lebens. Sie rekonstruiert den Weg ihrer Eltern aus Bosnien in die Schweiz und fragt nach den Verbindungen, den Fäden zu ihr. Dabei stößt sie auf das Gefangenenlager in Omarska in den neunziger Jahren und einen Brief, der sie weiter nach Den Haag und Genf führt, später ins Berner Oberland. Und sie stellt fest, dass in Omarska heute Erz in den Minen abgebaut wird, als hätte es die Geschichte nicht gegeben, die eines fast schon vergessenen Krieges in Europa. Dabei wirken die Versehrungen der Vergangenheit bis in die Gegenwart fort.
Mina Hava verknüpft in ihrem Debütroman historisches Material, Recherche- und Rekonstruktionsarbeit mit persönlichen Erfahrungen, Verlusten und Ängsten - und beleuchtet, was Geschichte bedeutet für Landschaften und Körper. Sensibel erzählt Für Seka ein junges Leben, in dem das Politische und das Persönliche untrennbar verbunden sind, eine Geschichte vom Verlassen und Verlassenwerden und von der Frage, was war.
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Ein Silvesterabend in New York: Cleo, Mitte zwanzig, britische Kunststudentin, Bohémienne a.k.a. ewig pleite, trifft Frank, Mitte vierzig, Amerikaner, Inhaber einer Werbeagentur und ungleich gesettleter, im Aufzug einer Partylocation. Es ist die vielbeschworene Liebe auf den ersten Blick. Hals über Kopf stürzen Cleo und Frank sich eine amour fou, mit der sie selbst kaum Schritt halten können - geschweige denn die, die ihnen nahestehen.
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Sprechen, Schmecken, Lecken, Küssen, Zeigen: Die menschliche Zunge ist der soziale Muskel schlechthin. Wer aber respektiert werden will, sollte sie im Zaum halten. Fast könnte man meinen, dass wir diesem Organ, das so zentral ist für unsere Weltbeziehung, misstrauen. Als wäre die Zunge ein Wesen mit eigenem Willen - unberechenbar wie die Schlange, die eine gespaltene Zunge hat.
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