Was passiert, wenn 18 Autor*innen aus mehreren Generationen sich gemeinsam über Sexualität und Begehren austauschen? Was, wenn sie dabei anonym bleiben? In einem einzigartigen Experiment verbindet >WIR KOMMEN< die Stimmen von Autor*innen verschiedener Identitäten und Herkünfte zu einem kollektiven Roman. Wir halten uns für aufgeklärt, offen und frei, doch wenn es um die eigene Lust geht, verstummen besonders Frauen und nicht-männlich gelesene Personen sehr schnell. Zu schambesetzt, zu potenziell gefährlich scheint das Thema. Dies gilt vor allem für nicht mehr junge Frauen. Die Mitglieder der Gruppe LIQUID CENTER setzen dieser Sprachlosigkeit den Kollektivroman WIR KOMMEN entgegen. Sie haben 15 Autor*innen verschiedenen Alters eingeladen, sich im Schutz der Anonymität schreibend zusammen mit ihnen über die Ausdrucksformen weiblichen Begehrens auszutauschen. So ist ein einzigartiger Kollektivroman entstanden, der gesellschaftlich verdrängte Facetten weiblicher und queerer Sexualität sichtbar macht. Die Autor*innen: Lene Albrecht · Ulrike Draesner · Sirka Elspaß · Erica Fischer · Olga Grjasnowa · Simoné Goldschmidt-Lechner (sgl) · Verena Güntner · Elisabeth R. Hager · Kim de l'Horizon · I.V. Nuss · Maxi Obexer · Yade Yasemin Önder · Caca Savic · Sabine Scholl · Clara Umbach · Julia Wolf · und zwei Autor*innen, die anonym bleiben wollen
Große Literatur über den Rollentausch zwischen Eltern und Kindern und die Frage, was ein gutes Leben ausmacht
Eine der aufregendsten Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ist zurück: Tiere, vor denen man Angst haben muss erzählt vom Aufwachsen zweier Schwestern auf einem mecklenburgischen Hof in den Neunzigerjahren, wo sich die Grenzen zwischen den Generationen und zwischen Natur und Zivilisation immer mehr auflösen.
Der Herbst setzt ein, und Madeleine friert. In ihrem Zimmer steht ein qualmender Ofen, doch meist muss sie sich mit einer Wärmflasche begnügen. Madeleine lebt mit ihrer Schwester Ronja und ihrer Mutter auf einem maroden Hof im Norden Mecklenburgs. Als die Familie kurz nach der Wende von Lübeck hierherzog, erfüllte sich die Mutter ihren Traum vom antikapitalistischen Leben auf dem Land. Erst ging der Vater, dann die Brüder, nun bevölkern zahlreiche Tiere das Haus, denen die Mutter all ihre Zuwendung schenkt. Während Madeleine ihre Träume im Quelle-Katalog ankreuzt und auf das wartet, was andere die beste Zeit des Lebens nennen, bleibt den Mädchen immer weniger Raum zum Leben. Wie soll Madeleine das Haus und die Familie zusammenhalten, wenn ihre Mutter ständig weg ist und Tiere und Pflanzen
durch alle Ritzen dringen? Und wie soll sie so den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft finden?
»Ein grandioses, tragikomisches Kindheits-Bestiarium, dessen Protagonistinnen man so schnell nicht vergisst.« Daniela Dröscher
»Eine berührende Heldin, der man gebannt folgt auf ihrer Suche nach Geborgenheit.« Kristine Bilkau
»Eindringlich, berührend und mit einem zwingenden, unvergesslichen Ende.« Frank Menden, Buchhandlung stories!, Hamburg
"Huckleberry Finn" wird zum Roman der Freiheit - in "James" erfindet Percival Everett den Klassiker der amerikanischen Literatur neu. Fesselnd, komisch, subversiv Jim spielt den Dummen. Es wäre zu gefährlich, wenn die Weißen wüssten, wie intelligent und gebildet er ist. Als man ihn nach New Orleans verkaufen will, flieht er mit Huck gen Norden in die Freiheit. Auf dem Mississippi jagt ein Abenteuer das nächste: Stürme, Überschwemmungen, Begegnungen mit Betrügern und Blackface-Sängern. Immer wieder muss Jim mit seiner schwarzen Identität jonglieren, um sich und seinen jugendlichen Freund zu retten. Percival Everetts "James" ist einer der maßgeblichen Romane unserer Zeit, eine unerhörte Provokation, die an die Grundfesten des amerikanischen Mythos rührt. Ein auf den Kopf gestellter Klassiker, der uns aufrüttelt und fragt: Wie lesen wir heute? Fesselnd, komisch, subversiv.
Das Weltereignis: Salman Rushdie erzählt die Geschichte des Attentats auf ihn und schafft daraus große Literatur
Im August 2022 wird Salman Rushdie während einer Lesung in New York auf offener Bühne mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Mehr als dreißig Jahre, nachdem das iranische Regime wegen seines Romans »Die satanischen Verse« die Fatwa gegen ihn ausgesprochen hat, holen ihn diese Ereignisse ein. Salman Rushdie überlebt den Anschlag und hält seinem Angreifer das schärfste Schwert entgegen: Er verarbeitet diese unvorstellbare Tat zu Weltliteratur. Und so wird aus einem Ereignis, das die ganze Welt in Atem hielt, eine Geschichte über Angst, Dankbarkeit und Versöhnung. Keiner kann, was Salman Rushdie kann.
Hier ist die aktuelle Literaturliste der diskutierten Bücher aus der letzten Sendung vom Mai.
Erhalten Sie einen Einblick in die aktuellen Bücher, die im Mai diskutiert wurden. Jeden Monat präsentiert das SRF eine neue Folge des "SRF Literaturclubs" mit faszinierenden Neuerscheinungen und herausragender Literatur. Hier finden Sie die vollständige Bücherliste der aktuellen Empfehlungen aus der Mai-Sendung.
Zusätzlich zur Bücherliste können Sie weitere Informationen zu jedem Buch erhalten und die persönlichen Buchempfehlungen des Literaturclubs erkunden. Eine Gelegenheit, die literarischen Highlights des deutschsprachigen Buchmarkts zu entdecken und sich von den besprochenen Empfehlungen inspirieren zu lassen.
Viel Vergnügen beim Stöbern!