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Toleranz: Einfach schwer von Gauck, Joachim

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Hersteller: Herder
ISBN: 978-3-451-38324-3
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Die Lebensentwürfe, Wertvorstellungen, religiösen und kulturellen Hintergründe der Menschen werden immer vielfältiger. Manche erleben dies als Bereicherung, nicht wenige aber als Last. Was muss die Gesellschaft, was muss der Einzelne tolerieren und wo liegen die Grenzen der Toleranz? Wie viel Andersartigkeit muss man erdulden und wie viel Kritik aushalten? In seinem neuen Buch streitet Joachim Gauck für eine kämpferische Toleranz. "Ich war und bin bis heute der Meinung, dass es kein Laisser-faire geben darf gegenüber jenen, die Pluralität und Toleranz mit Füßen treten. Toleranz, die Nachsicht und Duldsamkeit preist gegenüber den Verächtern der Toleranz, hilft den Tätern und nicht den Opfern. Intoleranz gegenüber einer Intoleranz, die Menschen unterdrückt und verachtet, ist eine Haltung von Demokraten im Namen der Menschenwürde." Aus der entschiedenen Überzeugung heraus, dass die Gesellschaft eine deutlichere und bewusstere Debatte über Toleranz benötigt, spürt er den Fragen nach: Was macht Toleranz aus und was macht sie notwendig? Und warum ist Intoleranz heute so populär und attraktiv?

Die großen Themen der Zeit - wie das Erstarken populistischer Parteien, die Debatten in der Migrationspolitik, die Zunahme des Islam in europäischen Gesellschaften, die drohende Klimakatastrophe und die zunehmende Digitalisierung der Welt - bieten viel Angriffsfläche für das Maß dessen, was ein Einzelner bereit ist zu akzeptieren und zu ertragen. Daraus erwachsen Formen des Extremismus und der Intoleranz, die der ehemalige Bundespräsident als die großen Herausforderungen unserer Zeit bezeichnet, denn zum bereits vorhandenen Links- und Rechtsextremismus gesellt sich der islamische Fundamentalismus. Intoleranz jedoch nur denjenigen vorzuwerfen, die extreme Haltungen vertreten, ist kurzsichtig. Die "Intoleranz der Guten" kann ebenso die Gemeinschaft schwächen. Diese politische Korrektheit im Sinne einer politischen und ethischen Orientierung trägt zwar zu gegenseitigem Respekt und Verständigung bei, dennoch müssen kontroverse Diskussionen möglich sein. Dies zeigt sich besonders in Migrationsfragen. Die derzeit größte Zerreißprobe für die individuelle und gesellschaftliche Toleranz ist die hohe Zahl von Menschen, die Schutz in Deutschland und Europa suchen. Kritisch hinterfragt Joachim Gauck, wo die Grenzen der Toleranz erreicht werden.

Der große Demokrat schließt mit einem starken Plädoyer für die Erhaltung und Wahrung von Toleranz als Tugend und als Gebot der politischen Vernunft, die gut ist für jeden Einzelnen und unerlässlich für die Gesellschaft. "Es ist nicht die schlichte Vertrautheit mit dem Eigenen, was uns sicher macht, das Richtige zu verteidigen. Sondern die Gewissheit, dass der Verteidigung wert ist, was allen Menschen zukommt: Würde, Unversehrtheit, Freiheit und Recht. Es wird sich immer und immer wieder lohnen, dafür zu streiten mit Verantwortungsbewusstsein, mit Mut und - mit kämpferischer Toleranz."

Autor Gauck, Joachim / Hirsch, Helga (Beitr.)
Verlag Herder
Einband Fester Einband
Erscheinungsjahr 2019
Seitenangabe 224 S.
Meldetext Abhol-/Versandbereit in 48 Stunden ( Werktags)
Ausgabekennzeichen Deutsch
Masse H20.5 cm x B12.5 cm x D2.3 cm 350 g
Auflage 5. A.
Erscheinungstermin 20190618
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Über den Autor Gauck, Joachim

Joachim Gauck, geboren 1940 in Rostock, arbeitete dort bis 1989 als Pastor. Er war Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstandes gegen die SED-Diktatur, politisch aktiv als Sprecher des Neuen Forums in seiner Heimatstadt und sodann als Abgeordneter der ersten freien Volkskammer. Von 1990 bis 2000 war er Bundesbeauftragter für die Stasiunterlagen, von 2012 bis 2017 elfter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, u.a. den Hannah-Arendt-Preis, den Geschwister-Scholl-Preis, den Europäischen Menschenrechtspreis und den Ludwig-Börne-Preis. Seine Autobiographie »Winter im Sommer - Frühling im Herbst« erschien zuerst 2009 im Siedler Verlag. Zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Helga Hirsch den Bestseller »Erschütterungen. Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht« (Siedler, 2023).Helga Hirsch, geboren 1948, freiberufliche Publizistin, war unter anderem Korrespondentin der Wochenzeitung DIE ZEIT in Warschau. Für ihre Arbeit erhielt Helga Hirsch mehrere Auszeichnungen, etwa den deutsch-polnischen Journalistenpreis. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter »Gehen oder bleiben? Juden in Schlesien und Pommern 1945-1957« (2011) und »Endlich wieder leben. Die fünfziger Jahre im Rückblick von Frauen« (Siedler 2012). In Zusammenarbeit mit Joachim Gauck entstand dessen Autobiographie »Winter im Sommer, Frühling im Herbst«, die 2009 im Siedler Verlag erschien.

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