Frieder Bauer unterzieht den Ablauf der Spanischen Grippe im Sommer und Herbst 1918 in der deutschen Armee anhand von militärhistorischen Quellen einer umfassenden Analyse. Die Spanische Grippe war eine Grippepandemie, die in den Jahren 1918/19 weltweit 20 bis 50 Millionen Menschen das Leben kostete. Ihr Verlauf wird zumeist in drei Wellen unterteilt, mit einer ersten Grippewelle im Frühjahr und Sommer 1918, die durch eine hohe Morbidität, aber geringe Letalität charakterisiert war, einer zweiten im Herbst und Winter 1918 mit einer für Grippe sehr hohen Letalität, und einer dritten Welle im Frühjahr 1919 bzw. 1920. Aufgrund der Auflösung der Armee nach dem Kriegsende wird die dritte Grippewelle in der vorliegenden Arbeit nicht mehr thematisiert. Untersucht werden vor allem Ausbreitung und Verlauf der Grippe in der deutschen Armee, das Ausmaß der beiden ersten Wellen und ihre Auswirkung auf die Truppen. Weiterhin werden die Bewertung der Grippe durch die oberen Kommandoebenen und die Versuche der Diagnostik, Prävention und Therapie beschrieben, die von den deutschen Militärärzten unternommen wurden. Die Frage einer Immunisierung durch die erste Welle und ihre Auswirkungen werden ebenfalls diskutiert. Da diese Arbeit besonders medizinische und epidemiologische Aspekte der Pandemie in der Armee behandelt, können andere Aspekte, wie beispielsweise das persönliche Erlebnis der Seuche aus der Perspektive der Soldaten, nur am Rande berücksichtigt werden.
Vor hundert Jahren, als der blutige Weltkrieg sich nach vier Jahren seinem Ende zuneigt, gewinnt eine todbringende Seuche an Fahrt - die sagenhafte Pandemie der Spanischen Grippe. Von Tag zu Tag wächst das Heer der Toten, Epidemiologen werden später von weltweit 20 bis 50, manche gar von 100 Millionen Grippeopfern sprechen. Rechtzeitig zum 100. Gedenkjahr legt Medizinhistoriker Harald Salfellner einen bilderreichen Band vor, der die Seuche nicht nur in ihren globalen Zusammenhängen veranschaulicht. In 30 Kapiteln schildert der Autor die unklaren Ursprünge, den Verlauf der einzelnen Wellen und das Krankheitsbild der gefürchteten Lungenentzündungen, denen die Ärzte damals weitgehend hilflos gegenüberstehen, das qualvolle Sterben junger Zivilisten und Soldaten, das Verröcheln der Mütter mit dem Säugling im Arm. Salfellner macht die Menschen hinter den anonymen Schreckenszahlen sichtbar. Mit seinen mehr als 250 Abbildungen ist der vorliegende Band zur Spanischen Grippe nicht nur die erste umfassende Chronik zur Seuche überhaupt, sondern auch eine faszinierende Zeitreise zu den verhängnisvollen Schauplätzen dieser größten Gesundheitskatastrophe der Menschheitsgeschichte.