Rudolf Koller (1828-1905), der Maler der berühmten Gotthardpost, war ein passionierter Zeichner, der gerade in diesem Medium bis heute ausgesprochen modern wirkt. Obwohl das Spektrum seiner Motive recht eng war - Kühe und Schafe zählten zu den Favoriten -, so tendierte er mit zunehmender Kenntnis des Gegenstandes mehr und mehr zu kürzelhaften, fast schon abstrakten «Notationen». Diese brachte er weniger um der Motive selbst willen zu Papier, vielmehr dienten sie der Aushandlung von Formfragen. Die meisten Zeichnungen Rudolf Kollers finden sich in Skizzenbüchern, die das Kunsthaus Zürich aufbewahrt. Dieses Buch bietet nun erstmals einen faszinierenden Einblick in diesen schier unermesslichen zeichnerischen Kosmos. Es erscheint anlässlich einer Ausstellung im Kunsthaus Zürich im Sommer 2022 und bringt die eher im zeichnerischen Werk sichtbare progressive Seite des berühmten Künstlers zum Vorschein, der bislang als «Tiermaler» nur unzulänglich beschrieben und gewürdigt wurde.
Im Sommer 2015 verbrachten die weltbekannte Performance-Künstlerin Marina Abramovic und die Psychoanalytikerin Jeannette Fischer, die schon seit Jahren befreundet sind, vier Tage zusammen im Haus der Künstlerin im Hudson Valley. In freien assoziativen Gesprächen unterzogen sie Abramovics Biografie und Kunstschaffen - und deren wechselseitige Beziehung - einer eingehenden Betrachtung aus psychoanalytischer Perspektive. Abramovic erhoffte sich von diesem Austausch tiefere Einsichten in ihr eigenes Selbst, ihre Persönlichkeit und ihre Arbeit. Künstlergespräche gebe es viele, sagt sie, aber die Gelegenheit, mittels der Psychoanalyse Leben und Werk eines Künstlers kontextuell zu verknüpfen, biete sich selten. Das aus diesen Gesprächen entstandene Buch ist weder psychologischer Bericht noch Fischers eigene Analyse der Künstlerin. Vielmehr bietet es einen Einblick in die Strukturen und Dynamiken, die dem Leben und Werk Abramovics zugrunde liegen. Die Gespräche werden ergänzt durch Kommentare von Fischer und Bilder diverser Performances von Abramovic, auf die in den Gesprächen Bezug genommen wird.
Im Sommer 2015 verbrachten die weltbekannte Performance-Künstlerin Marina Abramovic und die Psychoanalytikerin Jeannette Fischer, die schon seit Jahren befreundet sind, vier Tage zusammen im Haus der Künstlerin im Hudson Valley. In freien assoziativen Gesprächen unterzogen sie Abramovics Biografie und Kunstschaffen - und deren wechselseitige Beziehung - einer eingehenden Betrachtung aus psychoanalytischer Perspektive. Abramovic erhoffte sich von diesem Austausch tiefere Einsichten in ihr eigenes Selbst, ihre Persönlichkeit und ihre Arbeit. Künstlergespräche gebe es viele, sagt sie, aber die Gelegenheit, mittels der Psychoanalyse Leben und Werk eines Künstlers kontextuell zu verknüpfen, biete sich selten. Das aus diesen Gesprächen entstandene Buch ist weder psychologischer Bericht noch Fischers eigene Analyse der Künstlerin. Vielmehr bietet es einen Einblick in die Strukturen und Dynamiken, die dem Leben und Werk Abramovics zugrunde liegen. Die Gespräche werden ergänzt durch Kommentare von Fischer und Bilder diverser Performances von Abramovic, auf die in den Gesprächen Bezug genommen wird.
2005 erstmals erschienen und 2008 und 2012 jeweils neu aufgelegt, ist das Schweizer Möbellexikon eine Erfolgsgeschichte. Die überarbeitete und erweiterte Neuausgabe verzeichnet chronologisch nach Jahrzehnten gegliedert mehr als 390 Objekte, die seit 1920 entstanden und auf den Markt gekommen sind, mit Bild, kurzem Text und weiteren detaillierten Angaben und Daten. Ergänzt werden die Einträge durch einen einordnenden Essay. Es ist ebenso ein handliches Nachschlagewerk für Innenarchitektinnen und Fachhändler als auch Ratgeber und Inspiration für Sammlerinnen und Designfans. Die Neuausgabe wird zudem ergänzt durch den zusätzlichen zweiten Band Neue Schweizer Möbel - Aktuelle Positionen. Dieser wirft einen vertieften Blick auf das aktuelle Schaffen zeitgenössischer Designerinnen und Designer. Er zeigt deren oftmals prozessuale Herangehensweise und ihr Ausloten unterschiedlichster gestalterischer Möglichkeiten. Dies bringt immer wieder innovative Lösungen hervor, die sich den Zwängen einer seriellen Produktion entziehen. Eine spürbare Lust am Experimentieren, auch mit neuen und ungewohnten Materialien, belebt diese Szene, in der spezialisiertes Handwerk und Gestaltungswissen in der Suche nach kreativen Lösungen zusammenfinden.
Albert Anker (1831-1910) ist einer der bekanntesten Schweizer Maler überhaupt. Seine Ölgemälde mit Porträts und Szenen des Volkslebens sind in zahlreichen Museen permanent ausgestellt. Deutlich weniger bekannt ist dagegen sein Schaffen auf Papier, dem nun erstmals eine Übersichtsausstellung gewidmet wird. Bei den Zeichnungen in Bleistift, Kohle und Tusche sowie den Aquarellen handelt es sich nicht nur um virtuose, rasche Skizzen und stimmungsvolle Impressionen, sondern auch um detailliert ausgearbeitete Blätter. Darunter finden sich zum Beispiel die Illustrations-Studien zur 1894 bis 1902 erschienenen Ausgabe der Werke Jeremias Gotthelfs. Die neue Monografie umfasst Albert Ankers ganzen Schaffensraum von den präzisen Zeichnungen des klassizistischen Frühwerks bis zu malerischen Arbeiten in Tusche und Wasserfarbe, denen er sich in seinen letzten Jahren fast ausschliesslich widmete. Aquarelle mit stimmungsvollen Landschaften dokumentieren seine verschiedenen Reisen, Studienblätter seine Tätigkeit als Illustrator und Fayence-Maler. Qualitativ hochstehende eigenständige Blätter zeigen ihn als meisterhaften Zeichner von Menschen und deren Lebensraum.
Amidst the turmoil of World War II, Zurich was an enclave where modern art held its ground. In the aftermath, Concrete Art, design, and the "Swiss Style" became emblematic of a modern Switzerland. Influenced by De Stijl, Russian Constructivism, and the Bauhaus, the Zurich Concretists aimed to transform society through aesthetics, design, and architecture. Circle! Square! Progress! brings together the main protagonists Max Bill, Camille Graeser, Verena Loewensberg, and Richard Paul Lohse along with precursors such as Sophie Taeuber-Arp, Geroges Vantongerloo, Theo van Doesburg, and Anton Stankowski. Contemporary witnesses, artist Peter Fischli and curator Bice Curiger, add their unique perspectives. The volume vividly describes the Zurich Concretist's conections with European avant-garde, delving into the hostilities, scandals, and their ultimately successful struggle for recognition against the backdrop of the 20th century's upheavals.
Augusto Giacometti (1877-1947) zählt zu den herausragenden Schweizer Malern in der Nachfolge des Jugendstils und des Symbolismus und gilt als Wegbereiter der Abstraktion. Die ab 1899 geschaffenen abstrakten Pastelle sowie die ungegenständlichen Gemälde - die Chromatischen Fantasien von 1910 bis 1917 - brachten Giacometti nach seinem Tod den Ruf eines «Pioniers der abstrakten Malerei» ein. Das vom Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA akribisch erarbeitete Werkverzeichnis der rund 560 Gemälde, Wandbilder, Mosaike und Glasgemälde präsentiert Augusto Giacomettis Schaffen in zwei reich illustrierten Bänden. Die einzelnen Werke werden kommentiert und in einem wissenschaftlichen Apparat technisch und rezeptionsgeschichtlich detailliert dokumentiert. In Essays werden Giacomettis Stellung im kulturgeschichtlichen Kontext sowie Fragen zu seiner Auftragskunst und zu seiner Rolle als Kulturpolitiker beleuchtet. Weitere Beiträge legen den Akzent auf die farbtheoretischen Überlegungen des Künstlers im Kontext zeitgenössischer Lehrauffassungen und Praxis sowie auf konservatorische Fragestellungen. Schliesslich werden auch die historischen Versuche einer künstlerischen Einordnung Augusto Giacomettis aus unterschiedlichen Perspektiven kritisch betrachtet.
Lamas auf Berggipfeln, im Schnee sich suhlende Kamele, Shrimps im voralpinen Hügelland - die Schweizer Landwirtschaft ist im Wandel. Nicht die ganze träge helvetische Agronomiemaschine, aber dennoch: In vielen Nischen blüht das Neue. Die Fotografin Claudia Schildknecht und die Autorin Alice Britschgi haben experimentierfreudige Bäuerinnen und Bauern in der Schweiz begleitet und beobachtet, wie sie mit ungewohnten Tierarten - neben Kamelen und Shrimps auch Strausse, Kängurus, Zebus, Lamas oder Seidenraupen - und veränderten Methoden das traditionelle bäuerische Wirtschaften erweitern. Nun erscheint ihre Reportage über die sich verändernde Heimat als Buch. Die beiden Autorinnen gehen darin den Fragen nach, ob sich derzeit eine neue Landwirtschaftskultur herausbildet und wie viel Schweizer Mentalität in einer Landwirtschaft mit exotischen Tieren erhalten bleibt. Mit genauem Blick porträtieren ihre Bilder und Texte diese Vermittlerinnen und Vermittler zwischen Tradition und Innovation und fragen nach Motivationen und Alltagserfahrungen. Ein originelles, erfrischendes Buch, das den Beweis erbringt, dass selbst die scheinbar grössten Selbstverständlichkeiten völlig neu gedacht werden können.
Ernst Beyeler (1921-2010) was an eminent figure of the international art scene in the twentieth century. Born in Basel, Switzerland, he began his career as an apprentice in an antiquarian bookstore, eventually taking over the business and shifting his focus from books to dealing and collecting art. Through his discerning eye for art, his close relationships with many of the twentieth century's great artists, and his role in the foundation of Art Basel, the world's largest art fair, Beyeler transformed his hometown into a hub for international art. Published in English for the first time, A Passion for Art tells Beyeler's unusually personal story, through interviews with journalist and author Christophe Mory. Beyeler describes the evolution of his career and his encounters with artists such as Picasso, Alberto Giacometti, and Francis Bacon. He also speaks in detail about his own collection, which focuses mainly on twentieth-century artists like Matisse, Mondrian, Klee, and Dubuffet. This art collection is the basis for the Fondation Beyeler, a museum designed by Renzo Piano that houses over 150 pieces of art handpicked by Beyeler. Offering deep insight into the contemporary art trade and presenting an intimate portrait of Beyeler himself, A Passion for Art provides a new and distinctive perspective on the postwar European art world.
«Ein faszinierendes Zeitdokument der Widersprüchlichkeiten», schrieb Die Zeit, als «American Readers at Home» 2018 erschien. Der Schweizer Publizist Daniel Binswanger nannte es «die Psychoanalyse der amerikanischen Mediennutzung». Bald schon war das Buch vergriffen, was wohl auch an den vielen Auszeichnungen lag, die es erhielt: German Design Award 2019 in Gold, Schönste Deutsche Bücher, Schönste Schweizer Bücher. Nun legt der Gestalter und Fotograf Ludovic Balland eine neue Zusammenstellung seines vielbeachteten Materials vor: «American Readers at Home - New Cut». Auf 276 Seiten verbinden sich Fotografien von Stadtlandschaften, Interviews mit amerikanischen Zeitungslesern über ihre Mediengewohnheiten, Fotoporträts derselben Menschen sowie Faksimiles von Zeitungsseiten und zu Collagen zusammengefügte Statements über den Zustand der USA im 21. Jahrhundert. Aufgenommen hat Ludovic Balland die Interviews und die Fotografien im Präsidentschaftswahlkampf 2016. Aber nichts davon hat an Aussagekraft oder Dringlichkeit verloren - im Gegenteil! Julien Gester, Kulturjournalist für die französische Tageszeitung Libération, und der Kurator Hilar Stadler haben neue Vorworte beigesteuert.
Das Schaffen von Ferdinand Gehr (1896-1996) ist im öffentlichen Raum so präsent wie kaum ein anderes von einem Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts. Dennoch ist der Schöpfer von mehr als 60 Wand-, Decken- und Glasmalereien, Sgraffiti und Keramiken alleine für Kirchen, Schul- und Gemeindehäuser dem Publikum eigentlich nicht bekannt. Besonders Architekten der Schweizer Nachkriegsmoderne schätzten Gehrs reduzierte Formensprache und sein einmaliges Gespür für räumliche Zusammenhänge. Mit seiner Fähigkeit, sakrale Innenräume in Abstimmung mit der Architektur zu gestalten, schuf Gehr Arbeiten, die zum Herausragendsten zählen, was in der Schweiz in diesem Bereich in den letzten Jahrzehnten hervorgebracht wurde. Diese neue, reich bebilderte Monografie stellt nun erstmals Gehrs öffentliche Aufträge ins Zentrum. Die wichtigsten Werke in der Schweiz, in Österreich, Deutschland und Portugal werden mit Fotografien des Architekten Marco Bakker dokumentiert. Die Texte nähern sich Gehrs OEuvre aus historischer, architekturtheoretischer und kunstgeschichtlicher Perspektive und werden durch ein Werkverzeichnis seiner öffentlichen Aufträge komplettiert. Sicherheitshinweis entsprechend Art,9 Abs,7 S,2 der GPSR entbehrlich