Seit über 40 Jahren unternimmt das Jahrbuch der Lyrik den Versuch, die poetische Produktion aus Deutschland, Österreich und der Schweiz abzubilden. Der ständige Herausgeber Matthias Kniep konnte diesmal die Dichterin Karin Fellner als Mitherausgeberin gewinnen. Gemeinsam haben sie aus Tausenden von Gedichten von jungen und älteren, bekannten und unbekannten Lyriker*innen ihre Auswahl aus den anonymisierten Einreichungen zusammengestellt. Die Anthologie präsentiert die gesamte Bandbreite dessen, was in der Dichtung möglich ist. Wie wird heute geschrieben, welche unterschiedlichen Ansätze gibt es? Das Jahrbuch präsentiert den großen Reichtum der deutschsprachigen Gegenwartslyrik.
Köstlich amüsant und very British: eine elegante Weihnachtsgesellschaft auf dem Land endet im Fiasko.
Der Schriftsteller Paul Fotheringay kann es nicht fassen: Nicht genug, dass ihn seine Angebetete Marcella verschmäht. Sein tödlich ernstes Romandebüt wird von der Presse als das lustigste Buch des Jahres gefeiert. Um zumindest seinen literarischen Ruf wiederherzustellen, recherchiert er für eine Biografie über die viktorianische Schriftstellerin Mary Bobbin und schleicht sich auf Compton Bobbin, dem Anwesen ihrer jagdbesessenen Nachfahrin, ein. Lady Bobbin organisiert dort eine Weihnachtsfeier mit wild zusammengewürfelten Gästen: Es treffen u. a. ihre rebellische Tochter Philadelphia, deren Schar an Verehrern und eine Horde ungezogener Kinder aufeinander. Und dann ist da noch Pauls Bekannte, die schöne Ex-Kurtisane Amabelle Fortescue, die ihre Feiertage zufällig in einem nahegelegenen Cottage verbringt ...
Je deutlicher wird, wie wenig die Gäste der Weihnachtsgesellschaft zusammenpassen, desto vergnüglicher die Lektüre: Nancy Mitfords zweiter Roman, erstmals 1932 veröffentlicht, ist ein köstlich amüsanter Ausflug in die Welt der Reichen und (nicht immer) Schönen. Mitfords bissiger Humor und Sinn für Situationskomik lässt kein Auge trocken.
Wenn der neue Kratzbaum nadelt und mit bunten Kugeln behängt ist, weiß die Katze: Bald ist wieder Weihnachten. Überall Glitzern und Blinken und Leuchten und Rascheln - eine aufregende Zeit für unsere felligen Mitbewohner. Nicht jedes eingepackte Geschenk oder verzierte Plätzchen bleibt vor den Pfoten der neugierigen Stubenkater verschont, und doch wollen wir die frechen Miezen auch an Weihnachten um keinen Preis missen: Was wäre Weihnachten ohne Katzen? Sie lassen sich vom Vorweihnachtsstress nicht aus der Ruhe bringen, und manches Mal hat ihr aufmunterndes Maunzen schon die Stimmung wiederhergestellt. Lametta-Katzen erzählt von eigenwilligen, klugen, neugierigen Katzen, die während der Festtage wunderbare Abenteuer erleben. Geschichten und Gedichte von Jean Stafford, Eva Demski, MonicaHuchel, Charlotte Link, James Herriot, Detlef Bluhm und vielen anderen, die nicht nur bei Katzenfans weihnachtliche Stimmung aufkommen lassen.
1933 muss die Berlinerin Gabriele Tergit aus Deutschland fliehen und gelangt über Tschechien nach Palästina. Schreibend bahnt sie sich ihren Weg durch das Völkergewimmel in Jerusalem, Haifa und Tel Aviv und erlebt ein Land im Aufbruch. In hier teils erstmals veröffentlichten Porträts und Reiseschilderungen vermittelt sie ein sinnliches Bild von der ungeheuren Vielfalt Palästinas in den 1930er Jahren, lange vor der Staatsgründung Israels. Tergit trifft einen Fleischer aus Brest-Litowsk, der sich eine japanische Decke um den Bauch bindet und melancholisch Wurst schneidet;eine Berliner Zionistin, tüchtig und patent, die unermüdlich arbeitet und Feste organisiert, und einen Frommen aus Deutschland, den die jungen Leute auslachen.
Zusammen mit den faszinierenden Fotos aus dem Archiv Abraham Pisarek schildern Tergits Geschichten eine Welt, in der manche Hoffnung zerbrach und doch vieles möglich schien. Erstmals um neunzehn ursprünglich von der Autorin für den Band vorgesehene Texte aus dem Nachlass erweitert, gewährt Im Schnellzug nach Haifa einen ganz neuen Einblick in die Entstehung des heutigen Israels
Zahlreiche Schriftsteller waren passionierte Gärtner, und viele haben über ihre Liebe zu Blumen, Bäumen, Gärten und Parks geschrieben: fasziniert und liebevoll, begeistert oder Rat suchend, immer aber voller Enthusiasmus. »Der literarische Gartenkalender« sammelt für das Jahr 2024 wieder Woche für Woche Zitate über das Gärtnern im praktischen wie im literarischen Sinn und erfreut mit den traumhaft schönen Fotografien von Marion Nickig.
Er war ein großer Europäer und ein scharfsinniger Kommentator dessen, was die angebliche Randstellung und die Umbrüche seines Heimatlandes Ungarn ausmacht, wer sie definiert und wie man sich ihnen gegenüber verhält. Alswortmächtiger postmoderner Romancier und Erzähler nicht nur seiner wechselvollen Familiengeschichte hat Péter Esterházy sich international einen Namen gemacht. Aber auch in weithin wahrgenommenen Zeitungsartikeln hat ersich als Intellektueller selbstbewusst »Aus dem Elfenbeinturm« über »Leben und Literatur« geäußert, Bücher - von Imre Kertész und Péter Nádas bis hin zu Per Olov Enquist und Umberto Eco - diskutiert und voller Witz »Problems of dö raiter tudej« erörtert. Dabei ergreift er auch das Wort zupolitischen Themen, bezieht Stellung gegen den aufkommenden ungarischen rechtskonservativen Nationalismus und die mangelnde Verarbeitung der kommunistischen Diktatur. Endlich auch auf Deutsch zu entdecken ist Péter Esterházy als Essayist, der brillant und eigensinnig, polemisch und differenziertfür die Wahrheit eintritt und schon vor vielen heutenoch virulenten Entwicklungen hellsichtig gewarnt hat.
Eine verehrte Dichterin voller Eleganz, verschlossen und o¿ffentlichkeitsscheu. Eine zierliche Kettenraucherin mit einem Faible für Camping, für Ella Fitzgerald und Woody Allen, die unter Freunden aufblühte, Limericks und practical jokes liebte. Wer war Wislawa Szymborska, die diese Facetten in sich vereinte und 1996 als Literaturnobelpreisträgerin auf einen Schlag weltberühmt wurde? Im ersten deutschsprachigen Porträt der Dichterin spürt Marta Kijowska einer Frau nach, die auf einem Landgut bei Posen aufwächst, um dann mit der Familie nach Krakau überzusiedeln. Die Biografin zeichnet ein Jahrhundert voller Verwerfungen von Krieg, Besatzung, kommunistischer Herrschaft und der anschlie- ßenden Befreiungsbewegung der Solidarnos¿c¿ nach und beschreibt, wie all das sich auf Szymborskas Arbeit und ihre Beziehungen auswirkt.In Nichts kommt zweimal vor bringt uns Marta Kijowska, die große Kennerin der polnischen Literatur, eine faszinierende Perso¿nlichkeit näher, deren vielbeachtete Gedichte - mal verspielt und selbstironisch, mal bitter und tieftraurig - bis heute berühren.
»Der literarische Katzenkalender« blättert auch im Jahr 2024 für alle Katzenfreund:innen Woche für Woche eine neue Katze auf und lässt Schriftsteller:innen die Scho¿nheit, die Eleganz, die Faulheit, Zärtlichkeit, Neugierde, schlicht: die Perso¿nlichkeit der Katze besingen und beschreiben.