Ein Jahrhundert deutscher und mitteleuropäischer Geschichte prägte das fränkische Königsgeschlecht, das später den Namen »Salier« erhielt. Zwischen 1024, dem Jahr der nicht unbedingt erwarteten Wahl Konrads zum deutschen König, und 1125, dem Todesjahr des kinderlosen Heinrich V., bauten die Salier die damals größte Kirche der Christenheit und schufen eine unter den Dynastien des Heiligen Römischen Reiches einmalige Grablege, die angesichts des Reisekönigtums im Mittelalter eine Art Hauptstadt begründete. Die von den beiden ersten Kaisern noch sehr geförderte Kirchenreform führte unter dem dritten salischen Herrscher zum Investiturstreit über die Einsetzung der Bischöfe mit ihrer Doppelfunktion in Kirche und Reich. Doch nicht nur mit dem Papst, sondern auch mit drei Gegenkönigen hatte sich Heinrich IV. auseinanderzusetzen, bevor er von seinem jüngeren Sohn abgesetzt und gefangengenommen wurde. Die Zahl und Heftigkeit dieser Konflikte schlug sich eindrucksvoll in der kontroversen Geschichtsschreibung nicht nur der Salierzeit selbst nieder, deren Polemik auch Charakter und Privatleben der
Familienmitglieder thematisierte und für die jeweilige
Seite in Anspruch nahm. In die letzten Jahrzehnte des salischen Jahrhunderts fielen ebenso die Jugend Hildegards von Bingen und Bernhards von Clairvaux wie auch die Anfänge der Kreuzzüge.
Bereits lange vor der Erstarkung des weiblichen Geschlechts im vergangenen und im gegenwärtigen Jahrhundert haben sich Frauen ihren Platz unter den Großen der Welt erkämpft und den Weg in männerdominierte Lebensbereiche freigemacht. Auf allen gesellschaftlichen Ebenen wird die Geschichte der Menschheit mitgetragen von Frauen, die bis in die heutige Zeit als generationsübergreifende Vorbilder dienen. Der vorliegende Band stellt eine Auswahl dieser unzähligen Heldinnen vor, wobei einige - meist verschuldet von den sozialen Umständen ihrer jeweiligen Zeit - weitgehend im Verborgenen wirkten, andere wiederum in aller Öffentlichkeit ihre Kräfte mit dem männlichen Geschlecht erfolgreich maßen.
Dieses Buch erhebt nicht den Anspruch, eine Patentlösung für die leider immer noch häufige Ausgrenzung der Gehörlosen zu sein. Aber es kann eine Basis schaffen, Interesse und Verständnis wecken - und auch den sprachlichen Horizont von hörenden Menschen auf eine ungewöhnliche Art erweitern. Für die wichtigsten Alltagssituationen soll dieses Buch eine Stütze sein. Grundlegende Strukturen der Gebärdensprache werden auf einfache Weise erklärt und häufig verwendete Begriffe in einem Lexikon aufgeführt. Mit diesem praktischen Ratgeber lernen Sie zu verstehen, wie sich Gehörlose im Alltag zurecht finden, wie sie mit dem abstrakten Begriff der Zeit umgehen und sich bei Behörden und Ämtern behaupten. Mit Gebärden-ABC!
Kunst und Philosophie der Chinesen faszinieren seit jeher die westliche Welt, obwohl eines der wichtigsten Elemente seiner Kultur - Sprache und Schrift - den meisten Menschen außerhalb Chinas verschlossen bleibt.Dieses Buch eröffnet dem interessierten Leser einen ersten Zugang zur chinesischen Sprache. Es erläutert die 214 Grundzeichen der Schrift, indem es den Weg vom Bild zum Zeichen darstellt und die Bedeutung der einzelnen Begriffe innerhalb der chinesischen Vorstellungswelt erläutert.
Endlich einmal Frieden in Europa herstellen! Zur Reformationszeit vor 500 Jahren schien das erstmals wieder denkbar. Zuvor herrschten vielerlei Konflikte und Kriege - so viele, dass der gelehrte Erasmus von Rotterdam in einer Klage des Friedens der Friedenssehnsucht schon im 16. Jahrhundert Ausdruck verlieh. Die Friedensgöttin Pax warnt darin eindringlich vor Kriegstreiberei und Kampfeslust und zeigt, dass im von Antike und Christentum geprägten Europa für Krieg kein Platz sein darf. Das Buch war eines der meistgelesenen seiner Zeit und gilt zu Recht bis heute als Basistext der Friedensbewegung: Denn angesichts der vielen Kriege auf unserer Welt ist der Friedensgöttin immer noch kein Grund gegeben, ihr Klagen einzustellen.Eine aktuelle, genaue und bestens lesbare Übersetzung erschließt das Werk nicht nur mit einer ausführlichen Einführung, sondern auch durch den Nachweis aller Zitate und Anspielungen aus der Bibel und aus der antiken Literatur. So wird das Werk auch einer heutigen Leserschaft mit seinem Originaltext wieder zugänglich gemacht, der im zweiten Teil des Buches abgedruckt ist.
Eine junge sardische Frau begibt sich mit ihrem Mann auf Hochzeitsreise an einen stürmischen Ort am Meer. Noch bevor die Braut das alte Städtchen in der wilden Berggegend überhaupt kennenlernen kann, begegnet sie dem »schwarzen Mann«, einem schluchzenden Geigenspieler, und erkennt in ihm Gabriele wieder, den Virtuosen, in den sie sich vor Jahren verliebt hatte, und der damals spurlos verschwunden war. Die Begegnung stürzt die Erzählerin in größte Seelenqualen. Denn obwohl sie willens ist, mit ihrem Ehemann, den sie vergöttert und der in seiner patriarchalen Rolle fest verankert ist, die gemeinsame ewige Glückseligkeit anzustreben, regt sich Trotz und Widerstand in ihr. Sie will ihre alte Liebe nicht begraben, denn diese romantische Fantasie ist so sehr sie selbst, dass sie - die Liebe zu Grabe tragend - sich selbst begraben würde. In dem zeitvergessenen Ort der archaischen Provinz Sardiniens nimmt das innere Drama der Protagonistin Gestalt an. Als es am Abend eines Dorffestes endlich zur Begegnung zwischen ihr und Gabriele kommt, stellt die junge Frau mit Entsetzen fest, dass er gegen sie einen heftigen, alten Groll hegt ... Der vielleicht schönste Roman der hierzulande kaum bekannten sardischen Literaturnobelpreisträgerin.
»ES BERUHIGT MICH, DASS ICH DEN WEG ZU DEM TEIL IN MIR NOCH KENNE, DER WILD IST UND FREI.« Im Norden Kanadas wird das Mädchen Daã von den vierundzwanzig Schwestern eines Konvents großgezogen, und von der Taiga. Auf Streifzügen durch die Wildnis lernt es nicht nur grenzenlose Freiheit kennen, sondern auch die Sprache der Natur zu verstehen und als Teil von ihr zu leben. Furchtlos, unabhängig und willensstark entwickelt sich Daã zu einer Nomadin, die auf niemanden angewiesen ist - bis sie dem jungen Arzt Laure verletzt vor die Füße fällt. Laure sind stolze Andersartigkeit und Eigensinn fremd. Aufgewachsen zwischen Armut und Hunger in den Hütten einer Minengesellschaft und als Albino unablässigem Spott ausgesetzt, sehnt er sich nach Zugehörigkeit. Zwischen ihm und Daã entwickelt sich eine außergewöhnliche Beziehung. Als sie ins Dorf ziehen, wo Laure eine Praxis übernimmt, und gemeinsame Kinder bekommen, verlangt er von Daã nicht, sich den Erwartungen der Dorfgemeinschaft zu fügen. Dennoch wird sie von den Frauen bald als Vertraute geschätzt. Aber zu erfahren, welche Gewalt die Zivilisation Menschen antut, und ihre eigene Ohnmacht zu erleben, löst Wut in ihr aus. So trifft sie eine Entscheidung, die schwerwiegende Folgen hat. »Audrée Wilhelmy verlustiert sich in Erwartungshorizonten, vergnügt sich mit Worten, und legt dann ein kriegerisches und wunderschönes Werk vor, das uns in Brand versetzt - trotz seiner Kälte.« Magazine Voir