Normannen sind keine Wikinger, obwohl sie von diesen abstammten. In einer furiosen Entwicklung bauten sie innerhalb eines Jahrhunderts einen mittelalterlichen Musterstaat auf: christlich, ritterlich, zentral und effizient verwaltet, die aktuelle Gelehrsamkeit ihrer Zeit fördernd. Die größte Berühmtheit erlangten sie durch ihre militärischen Erfolge, mit denen sie sich im 11. und 12. Jahrhundert von der Normandie aus die Herrschaft über England, Süditalien und ein Gebiet im Nahen Osten verschafften. Trotz ihrer Siege integrierten und assimilierten sie sich so gründlich in den eroberten Ländern, dass nur noch die ruhmvolle Herkunft aus Skandinavien ihre Identität ausmachte - die in der Normandie noch heute gepflegt wird. Was blieb, ist ihr Mythos - der Mythos der erfolgreichsten Eroberer des Mittelalters, deren Spuren und Auswirkungen bis heute präsent sind.
Ein Jahrhundert deutscher und mitteleuropäischer Geschichte prägte das fränkische Königsgeschlecht, das später den Namen »Salier« erhielt. Zwischen 1024, dem Jahr der nicht unbedingt erwarteten Wahl Konrads zum deutschen König, und 1125, dem Todesjahr des kinderlosen Heinrich V., bauten die Salier die damals größte Kirche der Christenheit und schufen eine unter den Dynastien des Heiligen Römischen Reiches einmalige Grablege, die angesichts des Reisekönigtums im Mittelalter eine Art Hauptstadt begründete. Die von den beiden ersten Kaisern noch sehr geförderte Kirchenreform führte unter dem dritten salischen Herrscher zum Investiturstreit über die Einsetzung der Bischöfe mit ihrer Doppelfunktion in Kirche und Reich. Doch nicht nur mit dem Papst, sondern auch mit drei Gegenkönigen hatte sich Heinrich IV. auseinanderzusetzen, bevor er von seinem jüngeren Sohn abgesetzt und gefangengenommen wurde. Die Zahl und Heftigkeit dieser Konflikte schlug sich eindrucksvoll in der kontroversen Geschichtsschreibung nicht nur der Salierzeit selbst nieder, deren Polemik auch Charakter und Privatleben der
Familienmitglieder thematisierte und für die jeweilige
Seite in Anspruch nahm. In die letzten Jahrzehnte des salischen Jahrhunderts fielen ebenso die Jugend Hildegards von Bingen und Bernhards von Clairvaux wie auch die Anfänge der Kreuzzüge.
Das Liä-Dsi - das wahre Buch vom quellenden Urgrund ist ein Klassiker der taoistischen Philosophie und das Bindeglied der Lehren Laotses und Kungfutses. Im 4. Jahrhundert v. Chr. in China in der Tang-Zeit entstanden, beinhaltet die Sammlung chinesische Texte aus dem taoistischen Gedankenkreis. In vielen lehrreichen und fantastischen allegorischen Geschichten und Fabeln werden Fragen der Philosophie humorvoll und verständlich veranschaulicht.
Bereits lange vor der Erstarkung des weiblichen Geschlechts im vergangenen und im gegenwärtigen Jahrhundert haben sich Frauen ihren Platz unter den Großen der Welt erkämpft und den Weg in männerdominierte Lebensbereiche freigemacht. Auf allen gesellschaftlichen Ebenen wird die Geschichte der Menschheit mitgetragen von Frauen, die bis in die heutige Zeit als generationsübergreifende Vorbilder dienen. Der vorliegende Band stellt eine Auswahl dieser unzähligen Heldinnen vor, wobei einige - meist verschuldet von den sozialen Umständen ihrer jeweiligen Zeit - weitgehend im Verborgenen wirkten, andere wiederum in aller Öffentlichkeit ihre Kräfte mit dem männlichen Geschlecht erfolgreich maßen.
Bereits lange vor der Erstarkung des weiblichen Geschlechts im vergangenen und im gegenwärtigen Jahrhundert haben sich Frauen ihren Platz unter den Großen der Welt erkämpft und den Weg in männerdominierte Lebensbereiche freigemacht. Auf allen gesellschaftlichen Ebenen wird die Geschichte der Menschheit mitgetragen von Frauen, die bis in die heutige Zeit als generationsübergreifende Vorbilder dienen. Der vorliegende Band stellt eine Auswahl dieser unzähligen Heldinnen vor, wobei einige - meist verschuldet von den sozialen Umständen ihrer jeweiligen Zeit - weitgehend im Verborgenen wirkten, andere wiederum in aller Öffentlichkeit ihre Kräfte mit dem männlichen Geschlecht erfolgreich maßen.
Das Werk verbindet einen umfassenden Überblick über die vielfältigen natur- wie geisteswissenschaftlichen Aspekte moderner Zeitforschung mit einer tiefgründigen Darstellung von Zeitbegriffen und Zeitrechnungssystemen zahlreicher Völker aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte. Diese breit gefächerte Darstellung ermöglicht den Blick für das Ganze und seine Entwicklung.Eingebettet in die Zeitskalen der Natur ist die Zeit des Menschen, sein individuelles Zeitempfinden und seine gesellschaftlich determinierten Zeitbegriffe. Diese finden ihren Niederschlag in der Sprache, im Messen von Zeit und in den Zeitrechnungssystemen.Eingehend werden die Prozesse behandelt, die auf unterschiedlichen Kulturstufen zur Herausbildung differenzierter Zeitbegriffe und im Ergebnis dessen zu einer Vielfalt von Kalendern führten. Eine bedeutende Rolle dabei spielen magisch-rituell bzw. religiös motivierte Feste. Besondere Aufmerksamkeit gilt - soweit es Zeitbegriffe und Zeitrechnung betrifft - dem Vergleich zwischen unterschiedlichen Kulturkreisen. Ihre Querverbindungen und Wechselwirkungen werden herausgestellt. Doch auch den physikalischen Zeitbegriffen sowie dem Zusammenhang von Zeitmessung und Astronomie spürt der Autor nach. Ausführlich werden die den gewöhnlichen Kalenderbegriff erweiternden Zeitskalen der Erdgeschichte und der Biologie beschrieben. Ein Kapitel über das Messen kurzer Zeitabschnitte behandelt außer den Uhren zahlreiche spezielle Verfahren und technische Anwendungen.
»ES BERUHIGT MICH, DASS ICH DEN WEG ZU DEM TEIL IN MIR NOCH KENNE, DER WILD IST UND FREI.« Im Norden Kanadas wird das Mädchen Daã von den vierundzwanzig Schwestern eines Konvents großgezogen, und von der Taiga. Auf Streifzügen durch die Wildnis lernt es nicht nur grenzenlose Freiheit kennen, sondern auch die Sprache der Natur zu verstehen und als Teil von ihr zu leben. Furchtlos, unabhängig und willensstark entwickelt sich Daã zu einer Nomadin, die auf niemanden angewiesen ist - bis sie dem jungen Arzt Laure verletzt vor die Füße fällt. Laure sind stolze Andersartigkeit und Eigensinn fremd. Aufgewachsen zwischen Armut und Hunger in den Hütten einer Minengesellschaft und als Albino unablässigem Spott ausgesetzt, sehnt er sich nach Zugehörigkeit. Zwischen ihm und Daã entwickelt sich eine außergewöhnliche Beziehung. Als sie ins Dorf ziehen, wo Laure eine Praxis übernimmt, und gemeinsame Kinder bekommen, verlangt er von Daã nicht, sich den Erwartungen der Dorfgemeinschaft zu fügen. Dennoch wird sie von den Frauen bald als Vertraute geschätzt. Aber zu erfahren, welche Gewalt die Zivilisation Menschen antut, und ihre eigene Ohnmacht zu erleben, löst Wut in ihr aus. So trifft sie eine Entscheidung, die schwerwiegende Folgen hat. »Audrée Wilhelmy verlustiert sich in Erwartungshorizonten, vergnügt sich mit Worten, und legt dann ein kriegerisches und wunderschönes Werk vor, das uns in Brand versetzt - trotz seiner Kälte.« Magazine Voir
Die "Zehn Bücher Geschichten" (Decem libri historiarum) Gregor von Tours' stellen eine unersetzliche Quelle für die Zeit des Übergangs der Spätantike zum Frühmittelalter in Mittel und Westeuropa dar. Obwohl der geographische Fokus primär auf dem spätantiken Gallien ruht, zieht Gregor das gesamte Gebiet des ehemaligen Römischen Reiches in seine Betrachtungen mit ein, was den »universalen« Charakter hervorhebt. Das somit als christliche Universalgeschichte angelegte Werk behandelt einen Zeitraum, der sich von der Erschaffung der Welt - nach alttestamentarischer Überlieferung - bis zum 6. Jahrhundert erstreckt. Neun der zehn Bücher befassen sich dabei mit der Geschichte der frühen Merowinger, insbesondere aber mit den, aus Gregors Sicht, zeitgeschichtlichen Ereignissen zwischen 575 und 591 n. Chr. Auch in sprachlicher Hinsicht ist das Werk kennzeichnend für einen sich vollziehenden Übergang vom antiken Latein hin zu den romanischen Sprachen der Gegenwart. Ein zusätzlicher Wert der Historien Gregor von Tours' liegt darin, dass er bei der Konzeption seines Hauptwerks auf viele spätantike Quellen zurückgriff, die heute als verloren gelten. In vielen Fällen nennt er nicht bloß seine Quellen, sondern zitiert sogar wörtlich aus ihnen. Aus diesen Gründen wurde Gregor von Tours von Seiten der Geschichtswissenschaft zu Recht auch als »Herodot des Mittelalters« bezeichnet. Ohne sein Werk wäre unser heutiges Wissen um diese entscheidende Epoche der europäischen Geschichte nur fragmentarisch. Mit Paragraphenzählung nach Arndt/Krusch (Hg.): Gregorii Turonensis Opera. Historiarum libri decem Hannover 1951 (Monumenta Germaniae Historica)