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Chronos

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1971 war die Schweiz weltweit eines der letzten Länder, die das Frauenstimmrecht einführten. Die Publikation gibt einen Überblick über die jahrzehntelangen Auseinandersetzungen um das Frauenstimmrecht und beleuchtet die Hintergründe, welche die Schweiz im europäischen Vergleich zum «gleichstellungspolitischen Sonderfall» machten. Abschliessend wird der Einstieg der Frauen in die Schweizer Politik und die Entwicklung ihrer Vertretung auf Bundes- und Kantonsebene während der letzten fünfzig Jahre analysiert. Die Aufklärung und die Französische Revolution postulierten die Gleichheit aller Menschen, doch in der Praxis wurden die Frauen wie selbstverständlich von der politischen Partizipation ausgeschlossen. Die Schweiz führte das Männerstimmrecht vergleichsweise früh ein (1848), in Sachen Frauen­stimmrecht kam man jedoch bis in die 1960er-Jahre nicht vom Fleck. Dies hatte mit der konservativen politischen Kultur zu tun, aber auch mit der unwilligen Elite, namentlich dem Bundesrat, der Parlamentsaufträge jahrzehntelang ignorierte. Die Gegner des Frauenstimmrechts nutzten zudem die Mechanismen der direkten Demokratie gekonnt für ihre Zwecke. Nach der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 ging es im Nationalrat und in den Kantonsparlamenten mit der Frauenvertretung relativ zügig voran. Es brauchte aber mehrfach den Druck von aussen, in den frühen 1990er-Jahren den Frauenstreik und den Brunner-Effekt, den zweiten Frauenstreik sowie weitere Aktivitäten der Zivilgesellschaft bei den jüngsten Wahlen.
Ab Fr. 32.30
Er war ein schweizerischer Emile Zola und wurde häufig in der Nachfolge Gotthelfs gesehen: Carl Albert Loosli, der «Philosoph von Bümpliz». Der unehelich geborene Loosli verbrachte mehrere Jahre in Anstalten der deutschen und welschen Schweiz. Nach ruhelosen Jahren zwischen Bern, Neuchâtel und Paris, wo er sich als Bohemien herumtrieb, liess er sich Ende 1904 auf Dauer in Bümpliz nieder. Er baute sich eine Existenz als Journalist und Schriftsteller auf, von deren Erträgen seine Familie mehr schlecht als recht zu leben vermochte. Loosli verfasste Satiren, Novellen und Anekdoten; Romane lagen ihm weniger. Mit Loosli stehen wir an den Quellen der schweizerischen Kriminalliteratur - lange vor Glauser und Dürrenmatt. Als Pionier erwies sich Loosli auch in gewerkschaftlicher Hinsicht, indem er 1912 den schweizerischen Schriftsteller-Verein aus der Taufe hob. Sein eigenes Schicksal liess ihn zum Kämpfer für die Menschen- und Bürgerrechte werden. Die Biographie analysiert Looslis jahrzehntelangen Einsatz gegen die Anstalten und gegen die «Administrativjustiz», seine Bemühungen um bedingungslose Rechtsstaatlichkeit.
Ab Fr. 126.65
Ich wollte aber wissen, warum sie in einem Loch versank und verlöschte. Warum aus dieser sinnlichen, sprühenden Frau die Greisin wurde, die an ihren Seelenschmerzen zerbrach. Ich wollte wissen, was aus der Liebe geworden war, die ich als Kind spürte, wenn ich meine Grosseltern wie ein Wesen auf dem schmalen Sofa fand, schlafend.' Susanna Schwager führt uns zurück in die Kindheit und Jugend einer Generation, die daran ist, uns zu verlassen. Dort, in einer armen Grossfamilie aus dem Solothurnischen, beginnt die Geschichte von Hildi Meister, der Frau des Metzgers. Zu ihr, der Schweigsamen, die vor fünfzehn Jahren starb, führt uns ein Geflecht von Stimmen, die sich erinnern, wie sie als Kind mitten in einer Schar von Geschwistern aufwuchs, wie sie als Jugendliche in der Fabrik arbeitete, um den dringend benötigten Lohn nach Hause zu bringen. Von der Unwissenheit beim Erwachsenwerden ist die Rede, vom Tändeln und von der ersten Liebe, vom Kinderkriegen und vom Heiratenmüssen. Und dann kam das Leben an der Seite von Hans Meister, dem jungen Metzgerburschen, der ganz unten anfing und sie, als es bergauf ging, vom Dorf in die Stadt verpflanzte. Eine Familie wurde gegründet, ein eigenes Geschäft. Wer war diese Frau und wer wurde sie? Unter dem Erzählen der Stimmen, die sich überkreuzen und verknoten, formen sich die zeitgeschichtlichen Bilder, die Person scheint uneinholbar.
Ab Fr. 25.35

Paul Scherrer lebte viele Leben. Als junger, erfolgreicher Wissenschaftler stieg er rasch in die oberste Gilde der Physik auf und versammelte alsbald illustre Namen um sich: Wolfgang Pauli, Albert Einstein oder Werner Heisenberg. Als begnadeter Lehrer an der ETH Zürich begeisterte er mehrere Generationen von Studierenden. Als umtriebiger Wissenschaftspolitiker trug er dazu bei, die Physik in der Schweiz zu einer der wissenschaftlichen Leitdisziplinen des 20. Jahrhunderts zu machen. Er war Präsident der Schweizerischen Kommission für Atomfragen und Mitbegründer des CERN und verstand es hervorragend, das Interesse der Öffentlichkeit zu wecken und beachtliche Forschungsmittel zu beschaffen. Paul Scherrer hatte aber auch unbekannte Seiten: Während der Kriegsjahre ermöglichte er es jüdischen Geflüchteten, an der ETH Zuflucht zu nehmen, zudem stand er mit dem amerikanischen Geheimdienst in Verbindung und belieferte diesen mit Informationen. Die Autorin schildert Scherrers Wirken und erzählt zugleich die Geschichte der Kernphysik. Dabei geht es auch darum, Mythen rund um die Person Scherrer und die kernphysikalischen Ambitionen der Schweiz zu entlarven.

Ab Fr. 32.30
Hinter dem Ladentisch steht nicht nur ­Martha Artho, die Detaillistin. Dort steht auch Martha junior, geboren 1941. Auf der zweiten Stufe der Treppenleiter verfolgt sie die Verkaufsgespräche, die keinesfalls unterbrochen werden dürfen. Das gewissenhafte Mädchen wächst zwischen Mutters Kolonialwarenladen und der Vatikanischen Botschaft in Bern auf. Der apostolische Garten ist ihr Paradies. Gepflegt wird er vom Gärtner-Chauffeur der Nuntiatur, ihrem Vater. Die kleine Martha registriert, was andere übersehen. Sie stellt kritische Fragen und deckt Ungereimtheiten auf. An den kirchlichen Verkündigungen und gesellschaftlichen Schranken, die Frauen auf den zweiten Platz verweisen, zweifelt sie früh. «Das meinst du nur», heisst es oft, wenn sie über ihre Wahrnehmungen spricht. Während die Diplomaten und ihre strebsamen Sekretäre im Vatikan Karriere machen, zieht die Detaillistin ihre drei schulpflichtigen Töchter nach dem frühen Tod des Vaters alleine gross. Mit ihrem kleinen Lebensmittelladen und ganz ohne kirchliche Rente. Die (Emanzipations-)Geschichte spielt sich vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Vierziger- und Fünfzigerjahre ab. Sie zeigt den Alltag einer Familie des unteren Mittelstandes und die religiöse Prägung beispielhaft auf und wird so zum Zeitzeugnis.
Ab Fr. 25.50
Seit den 1950er-Jahren ist keine englischsprachige Schweizer Geschichte mehr erschienen. 2013 legte die Cambridge University Press eine «Concise History of Switzerland» vor. Das Werk erscheint nun aktualisiert für eine deutschsprachige Leserschaft. Die Autoren beschäftigen sich sowohl mit dem historischen Geschehen als auch mit den wechselnden Geschichtsbildern im Lauf der Epochen. Ausgangspunkt sind die Veränderungen in Europa, die es den Kommunen nach 1200 ermöglichten, zu gedeihen und sich zu verbünden. Zahlreiche dieser Bündnisse verschwanden wieder, im Alpenraum aber hatten einige Bestand und entwickelten sich zur Eidgenossenschaft. Die Autoren führen die Darstellung ihrer Geschichte bis an die Gegenwart heran. Sie zeichnen ein differenziertes Bild der Stärken und Schwächen der Schweiz und schliessen in der Überzeugung, dass das Land im sich wandelnden Europa weiterhin eine besondere Rolle spielen wird.
Ab Fr. 41.65
Unter dem Label ´Frauenkrimi´ werden in den 1980er und 1990er Jahren vorübergehend neuere Krimis von Frauen vermarktet.Als ´Sisters in Crime´ beziehungsweise ´Mörderische Schwestern´ organisiert, setzen sich die Autorinnen dieser Texte erfolgreich für die Förderung weiblichen Krimischaffens ein und entwerfen Figuren jenseits traditioneller Geschlechterrollen. Ob Kommissarin oder Forensikerin, Privatermittlerin oder Amateurin, Täterin oder Rächerin: allen Protagonistinnen gemeinsam sind Unerschrockenheit, Handlungsfähigkeit und ein Sensorium für Genderfragen. Der ´Frauenkrimi´ wird so zum Ort der Verhandlung von neuen Geschlechterpositionierungen.Diese ´new wave of crime writing´ findet in allen Krimisubgenres, intermedial und international Verbreitung. Die grosse öffentliche Aufmerksamkeit und die damit verbundenen, mitunter heftigen Kontroversen, die zum Teil bis heute andauern, sind Gegenstand der Studie. Zur Analyse der textinternen und -externen Verhandlungen werden international verbreitete angelsächsische ´Frauenkrimi´-Serien sowie Verlagsunterlagen, Werbeanzeigen, Mailinglisten, Leserbriefe, Rezensionen und Forschungsarbeiten aus dem deutschen und englischen Sprachraum beigezogen.
Ab Fr. 33.15