100 Jahre nach dem Doppelmord Am 21. Februar 2022 jährt sich ein schreckliches Ereignis auf dem Säntis zum hundertsten Mal: Der Mord an Wetterwart Heinrich Haas und dessen Ehefrau Magdalena. Zwar wird die Tat nie bis ins letzte Detail aufgeklärt werden können, doch viele Leerstellen bei der Rekonstruktion lassen sich heute schliessen, weil die im Staatsarchiv St. Gallen liegenden Polizeiakten nicht mehr unter Verschluss stehen. Der Innerrhoder Historiker Achilles Weishaupt hat sich diesen angenommen und mit Menschen gesprochen, die Kenntnisse von Zeitzeugen in der eigenen Verwandtschaft oder im erweiterten Bekanntenkreis haben. Auch bislang unbekanntes Bildmaterial wird zum ersten Mal veröffentlicht. Entstanden ist ein Werk, das nicht nur die Morde und die Flucht des Täters Gregor Kreuzpointer schildert, sondern auch die Lebensgeschichten der Beteiligten und die Anfänge des Observatoriums auf dem Säntis beleuchtet.
Goldi, ein Bub mit viel Fantasie und Unternehmungslust, macht eine Winterreise. Natürlich will er diese nicht allein antreten: Wolkenpicker, der Güggel auf dem Kirchturm, und Schlarpi, sein Freund, begleiten ihn. Die Reise führt die drei zum Dorfweiher und von dort weiter in die sonnige Winterlandschaft. Schnell wird Schlarpi müde. Goldi zieht ihn auf einem Schlitten und lässt ihn unter einer Wettertanne ausruhen. Doch Goldi zieht es weiter: Auf dem Rücken des Wolkenpickers erlebt er die Wunder des Winters.
Bräuche und Traditionen sind seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Sie vermitteln ein Gefühl von Heimat und Verbundenheit, erzählen aber auch von Konventionen. Dies trifft insbesondere auf das Silvesterchlausen zu: anfänglich geächtet, nach und nach geduldet und letztlich gefördert. Germanist und Historiker Johannes Schläpfer hat dem Appenzeller Brauch in akribischer Forschungsarbeit nachgespürt und präsentiert nun einen längst fälligen aktualisierten Überblick. Anhand der geografischen Verbreitung zeigt er, wie weder Verbote und Einschränkungen der Obrigkeiten noch Kriegsereignisse oder Pandemien das Silvesterchlausen zum Verschwinden bringen konnten. Ganz im Gegenteil.
Hier geht es nicht um den kläffenden giftigen Bläss, sondern um den reinrassigen Appenzeller Sennenhund. Als wohlerzogener und ausgebildeter Rassehund wird dieser als Familien-, Freizeit- und Arbeitshund immer beliebter. Das Standardwerk über den Appenzeller Sennenhund erscheint in der vierten, völlig überarbeiteten Auflage. Yvonne Steiner hat die Texte auf den neusten Stand gebracht und das Wissen und die Erfahrung moderner Hundehaltung und -erziehung einfliessen lassen. Das Buch wurde vollständig neu fotografiert, und die Bilder von Martina Basista zeigen den lebendigen Appenzeller Sennenhund in allen Lebensphasen und in der ganzen Vielfalt seiner Einsatzmöglichkeiten. Das Buch führt über die Geschichte der Hunde und der Schweizer Sennenhunde zur Geschichte des Appenzeller Sennenhunds, die eng mit der Entwicklung der Landwirtschaft im Appenzellerland verbunden ist. In weiteren Kapiteln finden die Leserinnen und Leser Tips für die artgerechte Haltung eines Appenzeller Sennenhunds, wichtige Informationen für angehende Züchter und Ratschäge für die Aufzucht der Welpen sowie die erfolgreiche Ausbildung der jungen Hunde. Das Buch zeigt neue Seiten des oft verkannten Appenzeller Sennenhunds und spricht nicht nur Hundehalter an.
Tipps zum erfolgreichen Gärtnern
Erinnerungen ans Kindsein wecken Emotionen. Die Jugendjahre sind für das spätere Leben prägend, sie formen aber auch das kollektive Selbstverständnis, sind Teil der Geschichte einer Region. Der Historische Verein des Kantons St.Gallen widmet sich in seinem Neujahrsblatt 2024 dem Thema Kindheit. Unterschiedliche Lebensräume und Kindheitsrealitäten von der Frühgeschichte bis in die jüngere Vergangenheit werden beleuchtet. Zur historischen Perspektive gibt es Interviews mit ganz persönlichen Kindheitserinnerungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Das Neujahrsblatt ist wissenschaftliche Grundlage und reich bebilderte Begleitpublikation für eine grosse Ausstellung zur Kindheit in der Ostschweiz, die 2024 im Kulturmuseum St.Gallen gezeigt wird.
Was treibt Menschen an, das entbehrungsreiche, anstrengende Leben auf der Alp auf sich zu nehmen? Wie sieht der Alltag auf der Alp abseits der von den Tourismusorganisationen gepflegten Klischeevorstellungen aus? Welches sind die grössten Herausforderungen der Älplerinnen und Älpler, welches ihre glücklichen Momente? Marcel Steiner hat Walter und Vroni Zellweger-Frick auf der Alp Kleinbetten hinter dem Kronberg besucht und sie in ihrem Alpalltag begleitet.
Mit seinem elften Kurzgeschichtenbuch streift Peter Eggenberger erneut vergnüglich durchs Appenzellerland. Verblüffende Zwischenfälle und schier unglaubliche Begebenheiten, aber auch rekordverdächtige Tatsachen lassen staunen, schmunzeln und lachen. Begebenheiten, in deren Mittelpunkt originelle, teils weitbekannte Leute stehen, wie der dänische Prinz Aage, der im Weissbad Kurferien verbringt; köstliche Episoden rund um die «Hochschule» auf dem St. Anton; die Walzenhauser Hebamme, die mit einem Magnetopathen die Geburtswehen einer Schwangeren an den Briefträger delegiert. Immer wieder kommt die Schlagfertigkeit der Appenzellerinnen und Appenzeller zum Zuge. In weiteren Geschichten wie etwa «E Frau us em Internet» und «Moderni Komunikaziostechnik» hingegen wird naiv agiert. Gereimte Texte wie «S Aalter» und «Üsers Bähnli» gehören ebenso zum Inhalt wie der vergessene Liedtext «Appezeller Rundschau», der von Rüte bis Schönengrund jeder Gemeinde die Reverenz erweist.
Seit 2012 gilt der Appenzeller Witz als immaterielles UNESCO-Kulturgut. Ins breite Bewusstsein gerückt ist er mit dem 1993 eröffneten Appenzeller Witzwanderweg. Doch bereits im 15. Jahrhundert wehrten sich die Appenzeller mit Schlagfertigkeit und Witz gegen die Begehrlichkeiten der Äbte des Klosters St. Gallen. Der oft mit spitzen Giftpfeilen verglichene Witz holte Autoritäten, die über dem Fussvolk standen, von ihren Sockeln. Mit dem Aufkommen des Fremdenverkehrs (heute Tourismus) ab dem 18. Jahrhundert erlebte der Appenzeller Witz seine Blütezeit. Es waren Gäste, die nach ihrer Heimkehr begeistert vom originellen Volk zwischen Bodensee und Säntis erzählten und so das Klischee vom kleinen, schlagfertigen, witzigen und frohmütigen Appenzeller zementierten. Der Witz ist eng mit dem Tourismus verbunden, und im Buch werden die Hintergründe vergnüglich ausgeleuchtet.