Franz Hohler hat im Oktober 1967 zum ersten Mal vom irrlichtenden Geisterwesen erzählt, das der «Schöppelimunggi» und der «Houderebäseler» spätabends auf ihrem Heimweg antreffen: «ds Totemügerli!» Seither treibt es in unseren Köpfen sein Unwesen, lässt uns in einer dunklen Nacht womöglich noch etwas mehr gruseln. Obwohl es in einem verfremdeten Berndeutsch geschrieben ist, das es so eigentlich gar nicht gibt, können wir der Geschichte mühelos folgen. Längst ist die Erzählung zum Volkskulturgut geworden, Ausdrücke daraus wie «aaschnäggele» oder «i d Chnöde lööte» haben sich sogar in unsere schweizerdeutsche Sprache geschlichen. Alle, die schon lange wissen wollten, wie es denn eigentlich aussehen könnte, so ein «Totemügerli», haben jetzt die Gelegenheit dazu. Die Illustrationen von Patrick Huber lassen uns eintauchen in eine sagenhafte Welt voller dunkler Gestalten. «Wie oft bin ich seit der Entstehung meines bärndütsche Gschichtlis schon gefragt worden, wie denn ein Totemügerli aussehe, was ein Blindeli sei und wie man sich Schöppelimunggi u Houderebäseler vorstellen solle. Und wie oft musste ich die Fragenden enttäuschen, wenn ich sagte, ich wisse es selber nicht.» Franz Hohler, aus dem Vorwort Autor und Verlag danken für die grosszügige Unterstützung:Burgergemeinde BernBurgerliche Gesellschaft zu Kaufleuten, Bern
Wenn es um mystische Berge geht, gehört die Gipfelgruppe Eiger, Mönch und Jungfrau zu den eindrücklichsten. Das markante 'Dreigestirn' der Berner Alpen strahlt ein Kraftfeld aus, das in seiner Intensität ebenso unvergleichbar ist wie seine Schönheit. Ebenso kraftvoll und mystisch sind die Alpweiden, Bergwälder, Wildbäche, Täler, Wasserfälle oder Bergseen am Fuss des Jungfraumassivs.In den kleinräumigen Landschaften im Einzugsgebiet der Weissen und Schwarzen Lütschine wird man immer wieder von neuen Anblicken überrascht, die ebenso beeindruckend sind wie ihre natürlicheEnergie.Eiger, Mönch und Jungfrau verbinden als gigantische Natur-Menhire die beiden Grundkräfte Himmel und Erde und strahlen ihre belebende, inspirierende und beglückende Schwingung über die umliegenden Landschaften aus. Die dortigen Orte der Inspiration und Besinnung laden naturliebende Menschen ein, sich mit allem, was sie zu erfassen vermögen, grosszügig beschenken zu lassen.Pier Hänni beschreibt die eindrücklichsten Kraftorte, die wichtigsten urgeschichtlichen Kult- und Siedlungsplätze, die Naturwunder, kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten und touristischen Attraktionen.Ausserdem gibt er eine Übersicht auf die Geschichte der Region und der lokalen Mythen in Sagen, Brauchtum und Legenden.
In Zürich wird der bekannte Bauunternehmer Kai Bernauer erschossen in seinem Büro aufgefunden. Jan Pratt von der Zürcher Kantonspolizei übernimmt die Ermittlungen und stösst auf eine undurchdringbare Mauer aus Lügen und Intrigen. Als schliesslich sein alter Freund Nico Bühler der Tat beschuldigt und verhaftet wird, setzt er alle Hebel in Bewegung, um dessen Unschuld zu beweisen. Bei seinen Nachforschungen stösst er auf eine alte Gerichtsakte, in der es um einen fast vierzig Jahre zurückliegenden, mysteriösen Unglücksfall geht. Pratt erfährt, dass der Vater des ermordeten Bauunternehmers damals wegen fahrlässiger Tötung angeklagt war, jedoch freigesprochen wurde, nachdem zwei italienische Arbeiter ihre belastenden Aussagen unerwartet zurückgezogen hatten. Auf der Suche nach der Wahrheit reist der Ermittler nach Neapel, wo er einen der beiden Arbeiter ausfindig macht. Unverhofft kommt er dabei einer gefährlichen Verbrechensorganisation auf die Spur, und der Fall nimmt eine unerwartete Wendung.
Das stattliche Mehrfamilienhaus an der Länggassstrasse 74 in Bern ist ein Zeitzeuge seiner Epoche. 1930 finden Frieda und Walter hier ihr eigenes Daheim. Von ihrer Wohnung im vierten Stock aus schauen sie 50 Jahre lang auf das Quartier. Sie erleben mit, wie sich die Arbeitersiedlung nach dem Zweiten Weltkrieg grundlegend wandelt. Die berndeutschen Erzählungen Verena Blums geben erstaunliche Einblicke in die Lebenswelt ihrer Grosseltern und in die Stadtgeschichte. Unterhaltsam erzählt die Autorin von einer Zeit, als durch die Länggasse noch der Duft der Chocolat Tobler strömte, Herren auf der offenen Plattform im Tram rauchten und man auf dem Balkon Hasen für den Sonntagsbraten hielt.
Als unermüdlicher Wanderer stellt sich Joseph Deiss der Herausforderung, die vier geografischen Extrempunkte der Schweiz zu Fuss zu verbinden. Die 1700 Kilometer lange Route führt ihn von Chancy GE, dem westlichsten Punkt, nach Bargen SH, dem am weitesten vorgelagerten nördlichen Wipfel, dann zum Gipfel des Piz Chavalatsch im Val Müstair, im fernen Osten der Schweiz, bevor er die äusserste Südspitze bei Pedrinate TI berührt.Indem er sich an der Peripherie des Landes bewegt, hofft er dessen ausgedehnte geografische, historische, kulturelle und politische Vielfalt zu erforschen. Dem Zufall seiner vielen Beobachtungen und Begegnungen entsprechend ermöglicht sein Reisebericht, nicht nur eine bezaubernde und lebendige, sondern oft auch überraschende, manchmal ungewöhnliche, aber immer faszinierende Schweiz zu entdecken. Das farbenfrohe Fresko voller Eindrücke weckt die Abenteuerlust, selbst loszuziehen.
Der 75-jährige Fred bricht in seiner Wohnung zusammen. Seine Nachbarin Nicole und ihr Sohn Leo finden ihn und alarmieren den Notarzt. Dieser verordnet dem Alleinstehenden Bettruhe, und Nicole übernimmt widerwillig die Aufgabe, regelmässig nach ihm zu schauen. Fred nutzt die Gelegenheit, sein Gewissen zu erleichtern. Doch Nicole hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Nach und nach realisiert sie, dass ihre traumatische Kindheit auf verhängnisvolle Weise mit Freds Vergangenheit verknüpft ist. Der Roman basiert auf wahren Begebenheiten. Die daraus konstruierte Handlung ist jedoch frei erfunden. Franziska Streun verbindet in «unlebbar» die jahrelangen Nachrecherchen zu ihrem 2013 erschienenen Buch «Mordfall Gyger - eine Spurensuche» über das Tötungsdelikt am 14-jährigen Beat Gyger im Jahr 1973 mit dem Schicksal einer Frau, die als Kind in dieser Zeit von Männern aus demselben Kreis missbraucht wurde. Mit ihrem verstörenden Kammerspiel gibt die Autorin all jenen eine Stimme, die Opfer schwerster Gewalt wurden und werden, ohne darüber reden zu können.
«Unaufdringlich wird dabei Däpps philosophisch ethische Sichtweise kenntlich: liebevoller Respekt vor den Menschen, vor ihrer individuellen Einzig- und Eigenartigkeit. Der Autor, dieser leise, aber unbeirrte Humanist und Alltagserforscher, formuliert jedoch nicht abstrakt begrifflich, er erzählt vielmehr höchst lebhaft und anschaulich.» Kurt Marti
Alltagserforschung 'Noch habe ich keine Ahnung, wo die Geschichte hinführt, aber ichbin bereits eingetaucht in einer poetischen Welt.' Das schreibtPedroLenz im Vorwort zu Walter Däpps letztem Zytglogge-Büchleinmit Radio-Morgengeschichten -
Dem Buch ist eine CD beigelegt mit 33 Geschichten, gelesen vom Autor, und mit bluesigen Zwischentönen von Ronny Kummer Walter Däpps berndeutsche
Flurin Caviezel ist «vu Pruaf luschtig». Kein Wunder also, dass seine «Gschichta» ebenso unterhaltsam sind, wie sie glücklich machen. Wenn er kleine Begebenheiten aus seinem Fundus erzählt, kann es vorkommen, dass er plötzlich auf grosse Fragen des Lebens stösst. Und uns manchmal als sprachaffiner Rätoromane auch den Spiegel vorhält. Immer mit einem Augenzwinkern, wohlgemerkt. Caviezel kann denn auch gerne behaupten
«Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich seit jeher. Ich beobachte die Leute im Zug, im Altersheim oder beim wöchentlichen Grosseinkauf und frage mich, was in ihren Köpfen vorgeht. Anhand ihrer Mimik, Gesten und Körperhaltung überlege ich, was sie beschäftigt und bewegt. Aus den Gedanken, die mir zufliegen, entstehen Alltagsbegebenheiten. Ich bin mir nie ganz sicher, ob ich die Geschichten erfinde oder ob sie mich finden. Eines ist jedoch gewiss, das Schreiben ist für mich ein wichtiges Ritual geworden. Vieles inmeinem Leben kann ich dadurch besser einordnen und verarbeiten. Die Kurzgeschichten sind im letzten Winter entstanden. Gerade in der stillen, dunklen Jahreszeit - die mir die liebste ist - finde ich viel Ruhe, um meine Gedanken zu Papier zu bringen. Die Zeit war reif, nach dem
Vier Freunde im Senseland, die seit langer Zeit miteinander in Zwist liegen, wollen endlich wieder Frieden schliessen. An einem feuchtfröhlichen Abend begraben sie das Kriegsbeil, aber danach verschwinden drei von ihnen spurlos. Schnell gerät Pinggùs Töönù in Verdacht, der vierte im Bunde. Seine Tochter und sein Schwiegersohn versuchen zu seiner Entlastung das Verschwinden aufzuklären. Doch kaum halten die Quartembertage Einzug, ereignen sich weitere mysteriöse Geschehnisse. Hat hier eine dunkle Macht ihre Finger im Spiel? Ein Mundartkrimi rund um die Sensler Sagen.
Nach dem Tod ihrer Grossmutter Lili findet die Keramikkünstlerin Carla in deren Nachlass einen Schuhkarton mit Liebesbriefen. Ihr Grossvater Paul hat sie 1943 an Lili geschrieben. Eigentlich sollte Carla an einer Installation für die Hamburger Kunsthalle arbeiten. Doch in Pauls Briefen und in Gesprächen mit ihrer Mutter Larry tun sich ungeahnte Abgründe in der Familiengeschichte auf. Paul ist seit vielen Jahren tot. Aber er bestimmt die Familiengeschicke noch immer, wie Carla feststellt: «Du hattest deine Finger im Spiel, nicht nur bei meiner Arbeit, sondern auch in meinem Privatleben, du Puppenspieler, du Geist, du Wiedergänger.» Und als sie sich mit dem Äthiopier Dawit anfreundet, muss sie sich fragen, wie weit der Einfluss ihres Grossvaters tatsächlich reicht. Frédéric Zwicker erzählt einfühlsam, originell und bissig aus einem turbulenten Jahr der Künstlerin Carla. Der Roman richtet dabei den Blick auf drei Frauengenerationen im Wandel eines bewegten Jahrhunderts und schlägt einen Bogen von der Schweizer Flüchtlingspolitik im Zweiten Weltkrieg bis hin zu den Migrationsbewegungen der Gegenwart.
«So alt wie hütt bin i no nie gsi.» Das sagte ein 108-Jähriger, der in jungen Jahren als Verdingbub «mängisch nüüt als usgnützt u plaget» worden war. In seinem hohen Alter haderte er aber nicht mit der Vergangenheit, er blickte gutgelaunt in die Zukunft: «I bi läbesluschtig, u das cha mer niemer näh.»Die Begegnung mit diesem zufriedenen alten Mann macht den Anfang dieser Sammlung alter und neuer berndeutscher Texte über das Älterwerden, die der Berner Journalist Walter Däpp aus der lapidaren Erkenntnis heraus aufgeschrieben hat, dass nicht nur die anderen älter werden, sondern auch er. Es sind über hundert ernste, heitere und poetische Kurzgeschichten für Ältere, die auch mal jünger waren, und für Jüngere, die auch mal älter werden - Beobachtungen, Begegnungen, Erinnerungen, Erfahrungen und Gedanken. Auf sinnige, witzige und poetische Art versucht Däpp, die «Jahrringe des Lebens» als natürliche Charakterlinien zu sehen und alle «Falte, Furche u Runzele» - im Gesicht und anderswo - nicht nur stirnrunzelnd, sondern auch augenzwinkernd zur Kenntnis zu nehmen. Autor und Verlag danken für die grosszügige Unterstützung:Gesellschaft zu Schuhmachern
Nora ist Moderedakteurin, Kunstfan und ewiger Single. Gemeinsam mit ihrer Schwester Ennia, die eine schmerzhafte Trennung hinter sich hat, macht sie sich auf, Europa zu entdecken - und dabei die grosse Liebe zu finden. Der Plan: drei Monate, zehn Städte, zehn Dates - das alles mit dem Zug. Schon während der Fahrt von Zürich nach Wien treffen die beiden Frauen auf den geheimnisvollen Engländer Andy. Mit seinen Taschenspielertricks und seinem Charme zaubert er sich auf Anhieb in Noras Herz. Und Nora erobert seins, das glaubt sie zumindest. Doch als sie im Bahnhof eintreffen, ist er von jetzt auf gleich verschwunden. Andy will sich nicht auf romantische Gefühle einlassen, weil diese seine Mission gefährden könnten. Was hat er zu verbergen?
Als der Sherpa den Bergsteiger das erste Mal sieht, wirkt dieser auf ihn wie ein Held aus einem Hindi-Film: ein Krieger, gross, stark und unverletzlich, in dessen Augen sich der Himmel spiegelt. Als der Autor das erste Mal vom Bergsteiger hört, ist dies dessen letztes Interview: Drei Wochen später ist «The Swiss Machine» tot, abgestürzt am Nuptse in Nepal. Einige Monate später - während einer eigenen Grenzerfahrung - beschliesst der Autor, den Spuren des Bergsteigers zu folgen. Er ahnt nicht, dass er sich damit auf eine jahrelange Reise begibt. Er trifft auf den Sherpa Tenji, einem steten Begleiter und Freund des Bergsteigers in dessen letzten zehn Lebensjahren. Tenji wird auch ihm zum Vertrauten und eröffnet ihm die Welt, in der er den Menschen hinter der Schweizer Berglegende findet. Der Sherpa, der Bergsteiger und der Autor: drei Menschen, deren Wege sich jenseits des Vorstellbaren kreuzen - in einem Roman, der die Grenzen des Machbaren auslotet.
Alltagsbegebenheiten wie die Schlittenfahrt eines Jungen oder das Kerzenziehen in der Schule sind Ausgangspunkte für die Geschichten von Alex Kurz, die in die Tiefe führen. Sie spüren mit liebeswürdigem Humor und überraschenden Wendungen dem Geheimnis von Weihnachten nach. Der flüssige Erzählstil und die gekonnt gezogenen Spannungsbögen machen diese berndeutschen Texte zu kleinen Kostbarkeiten, die Lesende durch die Adventszeit und darüber hinaus begleiten.
Die Verschreckjäger machen, was sie wollen. In letzter Zeit ist ihnen vieles «Worscht!». Gut, das haben sie eigentlich schon immer gemacht - das, was sie wollten. So zieht es sie auf ihrem neuen Album zum Rap hin, weil der so kuhl ist. Sie singen und rappen «meischtens wild und mengmol schnusig» über Würste und andere, aberwitzige Kinderwelt-Dinge. Und man glaubt es kaum, wollen sie den Kindern Höflichkeitsfloskeln wie «törf i bitte» und «tanke» beibringen. Im Wald treffen sie auf einen Bären, der - was für ein Zufall - auch Marius heisst, aber viel schöner singt als der Jäger Marius. Darum nehmen sie ihn kurzerhand mit in die Jägerhütte für das Lied «I bi de Bär» (mit Marius Baer). Dass sie auch zart können, beweisen sie mit dem Stück «I bin I», mit Hackbrett und Geige, letzteres gespielt von ihren Freundinnen von der Appenzeller Maitli Streichmusik-Formation «Vielsaitig» (aus der «Wiehnacht im Jägerwald»-Sendung auf SRF).
Der Klimawandel ist die vordringlichste Aufgabe unserer Generation. Hitzewellen, Dürre, aber auch Kälteeinbrüche und Überschwemmungen: Angesichts der existenziellen Gefahren fühlen sich viele Menschen zunehmend ohnmächtig. Doch Nichtstun ist keine Option. Roger Nordmann plädiert: Wir müssen handeln - und zwar jetzt! «Im Wandel für das Klima» skizziert konkret, wie die Schweiz mit sinnvollen Investitionen bis spätestens 2050 auf Netto-Null kommen kann. Ergänzend wird eine angepasste Version des «Solarplans für die Schweiz» von 2019 vorgestellt, der neu auch die Dekarbonisierung der Industrie und die fossilfreie Winterstromversorgung umfasst. Schliesslich stellt sich Roger Nordmann der Frage, welche sozialen Auswirkungen die heutige Energie- und Klimapolitik auf die Gesellschaft hat, und zeigt auf, dass die Mitfinanzierung der Investitionen durch einen grossen öffentlichen Klimafonds zugleich die fairste und die effektivste Lösung ist.
Das pfiffige Gespenstchen, das sich verblümt und eigenwillig durchs Schlossleben mogelt, wurde zur Kultfigur.
Nach dem unerwarteten Tod seines Vaters kehrt der erfolgreiche Szene-Coiffeur David Friedrich von Berlin in seine Heimatstadt Basel zurück. Ursprünglich nur zur Beerdigung und Abwicklung der Formalitäten angereist, beschliesst er, einem Impuls folgend, den alteingesessenen, äusserst renommierten Coiffeursalon des Vaters in der St. Alban-Vorstadt zu übernehmen.Als er in einem versteckten Wandfach säuberlich beschriftete Haarsträhnen von Kundinnen findet, verdächtigt er seinen Vater - zu dem er jahrelang keinen Kontakt mehr hatte -, eine sehr spezielle Obsession gepflegt zu haben. Doch hinter den Haarproben steckt mehr, wie er bald herausfindet. Um dem Geheimnis, dem schon sein Vater bis zu seinem tödlichen Unfall nachgegangen ist, auf die Spur zu kommen, benötigt er die Hilfe seines alten Schulkollegen Eddie, dem Pöstler im Quartier, der auf dubiose Weise über alles informiert zu sein scheint, was sich hinter verschlossenen Türen abspielt. Doch dieser hat noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Kann er ihm vertrauen? Und was hat David von seinem Vater noch alles nicht gewusst?
Pools, Plastikpalmen, Polarsonne: Léon Portmann durchquert auf einem Kreuzfahrtschiff die ganzjährig eisfreie Nordostpassage. Klimakatastrophentourismus mit Schlagerprogramm und Analogfisch auf der Speisekarte inklusive.Eigentlich wollte seine Freundin Kathrin die Reise allein machen, doch er hat sich ungefragt angehängt. Dabei sind die Risse zwischen den beiden offenkundig. Als Kathrin spurlos verschwindet, macht Léon sich auf die Suche nach ihr. Er taucht immer tiefer in den Schiffsbauch ab und gerät unter Verdacht, ein blinder Passagier zu sein. Weder Kathrin noch er stehen auf der Bordliste. Nach der Beziehung erhält auch die Wirklichkeit Risse: Gibt es Kathrin überhaupt? Und was haben ein neuseeländischer Philosoph, obskure Internetforen und ein 15 Jahre altes Videospiel damit zu tun?«Glitsch» ist der Trennungsroman zum Ende der Menschheit. Ein abgründiger Abgesang auf die Welt, wie wir sie zu kennen glauben, packend und klug in Szene gesetzt.Mit einem Nachwort von Philipp Theisohn
Linden hatten schon immer eine besondere Bedeutung. Uralt ist die Linde von Linn (AG). Der Roman greift sieben Schicksale aus verschiedenen Zeiten auf: Magdalena (1348) und Samuel (1668) fanden in Pestzeiten Schutz und Trost unter dem Baum. Die Magd Elsbeth, ledig und schwanger, suchte dort 1708 nach einem Ausweg. Hans Jakob versammelte 1817 seine Auswanderer unter der Linde, Lili lernte 1923 dort ihren Mann kennen, Jürg hilft bei der Baumsanierung 1979, Susann besucht den Baum in der Gegenwart. Geschickt verwebt die Autorin Geschichte und Fiktion zu einem Episodenroman mit der Linde im Zentrum.