Streunerhunde rücken immer mehr in den Fokus der Wissenschaft, denn ihre Erforschung hilft, unsere Haushunde besser zu verstehen. Die Forscher Anindita Bhadra (Indien), Günther Bloch (Kanada), Roberto Bonanni (Italien), Enrique Font (Spanien), Martina Lazzaroni (Marokko, Wien), Sarah Marshal Pescini (Marokko, Wien) und Andrej Poyarkov (Russland) berichten hier, wie sozial flexibel sich Straßenhunde organisieren, welche Strategien sie im Zusammenleben mit anderen Hunden und Menschen entwickeln und wie die Gesellschaft mit ihnen umgeht. Auch die Probleme, die auftreten können, wenn ehemalige Streunerhunde plötzlich bei und mit uns leben sollen, werden angesprochen. Mit Fotos von Straßenhunden aus aller Welt von Stefan Kirchhoff.
Drei Monate lang war Stefan Kirchhoff mit seinem VW-Bus und seiner Kameraausrüstung über 8000 km weit in Süd- und Südosteuropa unterwegs, um das Leben der Straßenhunde zu dokumentieren. Den gelernten Tierpfleger und Tierheimleiter, der beruflich stets sehr viel mit Auslandshunden zu tun hatte, interessierte dabei vor allem, wie die Streuner jenseits reißerischer Negativ- und Mitleidsberichte tatsächlich leben, wie sie sich verhalten und sozial organisieren, wie sie Probleme lösen und Überlebensstrategien entwickeln. Damit eröffnen sie uns neue Erkenntnisse darüber, was ein Hund eigentlich den ganzen Tag lang so tun dürfte, wenn er sein eigenes Leben führen dürfte - ein hochinteressanter Punkt, der von der Verhaltensforschung bisher kaum berücksichtigt wurde. Kirchhoffs Beobachtungen helfen Besitzern von aus dem Ausland vermittelten Tierschutzhunden außerdem, die mögliche Vergangenheit ihrer Tiere kennenzulernen und damit ihr Wesen besser zu verstehen. Der Hund, wie er in dieser Form noch nie beobachtet und fotografiert wurde -entdecken Sie mit diesem Buch die noch eher unbekannten Seiten von Canis familiaris!