»Nikolaus dreht sich um, legt einen Finger auf seine Lippen und lächelt. Dann verschwindet er in der Dunkelheit, den prallgefüllten Beutel auf dem Rücken. Er hat noch was zu erledigen ...« Sehr lebendig und so, als wäre man als Leser direkt dabei, erzählt Susanne Niemeyer die Legende vom heiligen Nikolaus für große und kleine Kinder und die ganze Familie: von seinen guten Taten, die er ganz im Geheimen vollbrachte, den drei Mädchen und dem goldenen Apfel.
Letztes Jahr gab es Kritik vom Nikolaus. Warum eigentlich? Und wer sagt dem Nikolaus, ob er alles gut macht? Nico will das jetzt klären. Er verkleidet sich als Nikolaus und macht sich auf den Weg zum Nikolaus ... Nico und Nikolaus begegnen sich auf Augenhöhe. Sie helfen einander und ziehen gegen Abend zusammen stadtwärts. Nicos Eltern staunen, wie Nico den Nikolaus empfängt, und der Nikolaus erlebt, wie schön es ist, gemocht und beschenkt zu werden.
Nuck, der Esel, ist verunsichert. Der Fuchs hat ihm eingeredet, dass er dumm sei: Denn er wartet geduldig in der Kälte, wenn sich der Nikolaus in der warmen Stube die Verse der Kinder anhört. »Willst du nicht selber einmal Nikolaus sein?«, fragt der Fuchs. »Keine schlechte Idee«, findet Nuck. So zieht er sich den Nikolausmantel über und macht sich auf den Weg ins Dorf. Die Waldtiere freut's ? sie lachen und bekommen erst noch einen Festschmaus. Ein Esel lässt sich verführen und bringt die Kinder mit seiner Ungeschicktheit zum Lachen. Und doch versteht man ihn auch, den »dummen« Esel und seinen Traum vom Nikolausleben.
Im Samichlaushaus ist es gemütlich und warm, in der Räuberhöhle hingegen ist es feucht und kalt. Darum planen Räuberhauptfrau Jessie und ihre Bande einen Überfall aufs Samichlaushaus. Ein Glück, dass die kleine Fledermaus nicht schlafen kann und alles hört: So erzählt sie den anderen Waldtieren von dem fiesen Plan - nur leider kommt die Nachricht durchs viele Weitererzählen völlig verdreht bei Samichlaus und Schmutzli an. Als aber der Samichlaustag in Gefahr gerät, werden Feinde zu Freunden, und am Ende gibt es sogar für die Räuber ein Geschenk.
Schon im Herbst erzählen die Tiere im Wald von Sankt Nikolaus. Auch Glisglis, der Siebenschläfer, möchte ihm dieses Jahr einmal begegnen. Doch er hat Mühe wach zu bleiben. So verpasst er ihn beinahe, doch die aufmerksame Eule weckt ihn noch rechtzeitig. Wie alle Waldtiere bekommt auch Glisglis von Sankt Nikolaus etwas Leckeres zu essen.
Mühsam hat sich der Samichlaus durch einen Schneesturm gekämpft. Erst im Dorf entdeckt er mit Schrecken das Loch, durch das all die kleinen Geschenke in den Schnee gepurzelt sind. Wie soll er das nur den enttäuschten Kindern erklären ? Ganz unerwartet kommt ihm der einsame Holzfäller Ruprecht zu Hilfe. Er hat alle Geschenke aufgesammelt, und der Nikolaus-Tag ist gerettet. In dem vermeintlich kauzigen Einzelgänger Ruprecht findet der Samichlaus endlich den Gehilfen, nach dem er so lange gesucht hat. Und auch die Menschen im Dorf rücken ihr Bild von Ruprecht gerade. Die Geschichte von Kathrin Siegenthaler würdigt zur Abwechslung den treuen Gehilfen des Samichlaus. Marcus Pfister kreiert mit zarten Farben und sanft fließenden Mustern eine magische Winteratmosphäre. Dank Regina Kuster Reich kann die Geschichte von Kathrin Siegenthaler auch in Schweizer Mundart vorgelesen werden.