Eine Demenzerkrankung ist nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern insbesondere für die Angehörigen eine starke Belastung. Oft übernehmen sie jahrelang die Betreuung einer geliebten Person, die physisch zwar präsent, psychisch aber abwesend ist. Gerade dieser 'uneindeutige Verlust' (Ambiguous Loss), das 'Da-und-doch-so-fern'-Sein, ist schwer zu verkraften. Mit Empathie und didaktischem Geschick geht die Psychotherapeutin Pauline Boss auf die Anliegen der Angehörigen ein und hilft ihnen zu akzeptieren, dass sie nicht alles unter Kontrolle haben müssen und auch negative Gefühle und Trauer zulassen dürfen. Das Buch hilft Angehörigen dabei, Zuversicht und seelische Widerstandskraft zu gewinnen, die eigene Trauer und die Widersprüchlichkeit im Leben mit Demenzkranken zu akzeptieren; die Themen 'Beziehung' und 'Abschiednehmen' werden dabei besonders stark gewichtet.
Dieses Buch ist eine Einführung in ein erweitertes Verständnis von Wissenschaft in der Medizin. Es zeigt auf, warum Therapien der Homöopathie, Akupunktur, Bioresonanz und anderen Disziplinen trotz Publikationen und gut dokumentierten Erfolgen vom medizinischen Establishment mit Gründen abgelehnt werden, die an religiöse Glaubenssätze erinnern. Es ist offensichtlich, dass es neben der Schulmedizin bei vielen Krankheiten sinnvollere Behandlungen gibt, die aber ein erweitertes Verständnis von Naturwissenschaft erfordern. Das Interesse des Autors an chronischen Krankheiten wurde geweckt, als er 1989 Assistent an der zahnchirurgischen Poliklinik war. Die Therapien bei diesen Schmerz-, Funktions-, Schleimhaut- und Tumorpatient:innen bestand neben Chirurgie vor allem aus Verschreibung von Kortison, Schmerzmitteln, Antidepressiva und ähnlichen Substanzen mit ihren potenziellen Nebenwirkungen. Das war höchst unbefriedigend und hat sich bis heute kaum geändert. Urs Weilenmann ist der Überzeugung, dass die Erfahrungen von Privatpraktiker:innen in den laufenden Medizin-Diskussionen zu kurz kommen. Gemäß heutigem Wissenschaftsverständnis zählen vor allem Resultate von großen Studien, in denen man zwei bis drei Faktoren in einen statistischen Zusammenhang bringt. Hinweise auf erfolgreiche Therapien in Einzelpraxen werden dabei jedoch oft ignoriert. Dies ist problematisch und kann zu Fehleinschätzungen führen. Es gibt Privatpraktiker:innen, die dank jahrelanger breiter Ausbildung in Schul- und Komplementärmedizin eigene erfolgreiche Therapiekonzepte entwickeln konnten, wie sie an Universitäten nicht möglich sind. Auch dieses Wissen sollte gefördert werden. Erfahrungen mit der staatlichen Ethikkommission zeigen aber, dass dies scheinbar unerwünscht ist. Die Wissenschaftsgeschichte lehrt jedoch, dass das Festhalten an liebgewonnen Denkmustern immer problematisch war und ist.