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Produktbewertungen für Eigentum von Haas, Wolf

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Absolute Leseempfehlung
Monika 10.11.2023 11:31
Ein typisches Haas-Buch und doch so ganz anders als die Brenner-Krimis. Auch hier kommen die bekannten - und von manchen verachteten - verkürzten Sätze vor, die meist der gesprochenen Sprache entsprechen, mit Einsprengseln im Pinzgauer Dialekt.
Das schmale Büchlein will sorgfältig gelesen werden, damit die sprachlichen Kostbarkeiten auch wirklich ankommen: 
Dann ist die Inflation gekommen und das Geld war hin. In etlichen Varianten kommt das vor.
Oder: Wer kennt die „rhetorische Trias“: waschen putzen bügeln; Arbeit Arbeit Arbeit; sparen sparen sparen
Der Autor/Sohn philosophiert über „Seufzen als vielfältige vorsprachliche Äußerung“.
Aus dem bekannten Lied Besame mucho (Küss mich oft) macht Haas den köstlichen Text Bes auf mi, Mutti?
Mein Lieblingssatz: Mutter erzählte häufig, wie sie schon als Kind die Stutzen der Bauernsöhne ausbessern und nachstricken musste. „Dafür muss ich jetzt ihr Leben nachstricken.“
Wie immer bei Wolf Haas weiß man nicht, wieviel von der erzählten Familiengeschichte wahr ist. Ist auch egal. Auf jeden Fall ist es eine Auseinandersetzung mit der sterbenden Mutter.
Der Titel wird verständlich, wenn von der „tobenden Geldentwertung“ erzählt wird: Immer wieder kommt es zu Grundverkäufen des Großvaters, um einen größeren zu kaufen. Plötzlich ist das Geld wertlos. Auch die Mutter ist immer wieder beim Sparen hinterher, nie kommt sie zu eigenem Besitz - das Grab mit seinen 2 m2 wird ihr erstes „Eigentum“.
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