Liebe im Tessin: Eveline Hasler zeichnet besondere Lebens- und Liebeswege nach Waren sie nicht fast alle einmal südlich der Alpen: malende, dichtende, philosophierende Menschen? An diesen leuchtenden Seen, in den Gärten mit ihrer betörenden Pflanzenvielfalt, erlebten viele von ihnen kürzere oder längere Ewigkeiten. Diese zwölf Geschichten aus dem Tessin, Romane in Kleinstformat, zeigen ein großes Spektrum der Liebe und werfen auf bekannte Persönlichkeiten ein neues Licht. »Als Schriftstellerin liebe ich es, von Menschen zu hören, die dieses Stück Erde schon vor mir ins Herz geschlossen haben. ... Grenzland. Da entsteht Durchzug, Wechselbeziehung. ... Ein Klima, das freier atmen lässt, Türen öffnet für Freundschaft und Liebe.« Eveline Hasler
Die »99 besten Schweizer Bücher« werden jeweils auf einer attraktiv aufgemachten Doppelseite in Wort und Bild vorgestellt: über eine Kurzbesprechung mit Angaben zur Schriftstellerin oder zum Schriftsteller, weiteren Lesetipps, einer unerwarteten Fußnote sowie über ein Bild, das direkt anspricht und auf der Bildebene Zugang zum Text ermöglicht. Zudem werden die Texte über Schlagworte oder Hashtags miteinander verbunden, so dass plötzlich unerwartete Bezüge entstehen zu Heimat, Emanzipation, Krieg, Verbrechen, Gewalt, Natur, Kunst oder Geschichte. Die 99 Werke bekannter und unbekannter Schriftsteller werden präsentiert mit hochwertigen Abbildungen, Fotos, Zeichnungen und Plakaten und sollen das Interesse und die Lust an Texten von Autorinnen und Autoren wecken, die in allen vier Landesteilen der Schweiz beheimatet sind.
»Das Schreiben fordert mich jeden Tag aufs Neue heraus, denn es verlangt: dass ich vorwärtsschaue und neue Projekte in Angriff nehme, dass ich um mich schaue und mit offenen Augen durch den Tag gehe, aber auch, dass ich rückwärts schaue und in Erinnerungen wühle. So war es schon immer. Ich brauchte ein Ziel, um mich zu entfalten und den Glauben, dass ich mein Ziel erreiche. Meinen Traum vom Schreiben zu realisieren bedeutete, einen sehr langen und sehr schwierigen Weg allein zu unternehmen. Doch ich würde diesen Weg immer wieder gehen. Ich schulde ihm mein Glück.«
Zwanzig Jahre nach einem schrecklichen Unglück beschließen die Einwohner eines Dorfs im Wallis, ihr Vieh wieder auf die Alp Sasseneire hinaufzuschicken. Dort bahnt sich bald neues Unheil an: Eine Seuche bricht aus, die Sennen sind zu strikter Quarantäne gezwungen, einer nach dem andern erliegt der Angst oder verfällt dem Wahnsinn. Mit unheimlicher Magie erfasst dieser 1926 erstmals publizierte große Bergroman seine Leser. In der Kollektion Nagel & Kimche von Peter von Matt ist dieses Werk eines der wichtigsten Autoren der französischsprachigen Schweiz wieder zugänglich.
Als reiches Bukett sind hier die Schweizer Gedichte des Jahrhunderts versammelt: Die zeitliche Folge reicht von Gottfried Keller bis Raphael Urweider, die alphabetische von Hans Arp bis Albin Zollinger - in einer Anthologie, die als Klassiker in die Hausapotheke jedes guten Bücherregals gehört, auf den Geburtstagstisch des gelegentlichen Lesers ebenso wie auf den des anspruchsvollen Spezialisten.
Als reiches Bukett sind hier die Schweizer Gedichte des Jahrhunderts versammelt: die zeitliche Folge reicht von Gottfried Keller bis Raphael Urweider, die alphabetische von Hans Arp bis Albin Zollinger - in einer Anthologie, die als Klassiker in die Hausapotheke jedes guten Bücherregals gehört, auf den Geburtstagstisch des gelegentlichen Lesers ebenso wie auf den des anspruchsvollen Spezialisten.
Als ein Mitglied seiner Gemeinde ermordet wird, ist Rabbi Klein bestürzt. Dann bittet ihn Kommissarin Bänziger von der Stadtpolizei Zürich um Übersetzung einiger hebräischer E-Mails des Toten. Da ahnt sie noch nicht, dass es mit Rabbi Klein nicht ganz einfach wird. Denn der macht sich Sorgen um seine Juden in der Gemeinde, und als er die Rede zur Trauerfeier vorbereitet und über den Brudermord Kains und die Prüfung Hiobs nachdenkt, beginnt er zu ahnen, dass er wichtigen Hinweisen zum Verbrechen auf der Spur ist. Heimlich beginnt der sympathisch unperfekte Rabbi zu ermitteln - ein unbeirrter Wahrheitssucher, dessen Mut den Leser unweigerlich mitfiebern lässt.
In einer Projektwoche soll der 14-jährige Lanz einen Blog schreiben. Erst sträubt er sich, doch dann breitet er rückhaltlos sein Leben aus: die seit der Trennung der Eltern gespaltene Familie, die Kompliziertheit zweier Zuhause, die Ödnis seiner Kindheit in einem Dorf in der Schweiz, seine Probleme mit dem Erwachsenwerden ? Und dann sind da noch die misslungenen Annäherungsversuche an Lynn, derentwegen er sich überhaupt erst für den Blogger-Kurs angemeldet hat. Mit einem unwiderstehlichen Sog erzählt Flurin Jecker in seinem Debütroman von einem Jungen, der die Zumutungen der Welt kommentiert, und das in einer eigenwilligen und wuchtigen, restlos glaubwürdigen Sprache.
Ein zeitgema?ßer Zugang zu Hannah Arendts Denken - In der heutigen Zeit denken viele, dass wir mit weniger statt mehr Politik besser dran wären. Ned O'Gorman sieht das anders. Mit Hannah Arendt argumentiert er für ein Mehr an Politik. Politik ist für Arendt nicht die letztgültige Lösung für das gedankenlos Böse, doch stellt sie ein wichtiges Gegenmittel dar - weil sie uns dazu aufruft, mit anderen, die sich von uns unterscheiden, zu reden. Politik besteht in der Auseinandersetzung mit Menschen, die anders sind als wir, in der Einbeziehung anderer Sichtweisen und Bedu?rfnisse und in der Vermeidung von gedankenlosen Vorurteilen und instinktiven Reaktionen. Was machen wir aus der Tatsache unseres Zusammenlebens? Eben dies ist laut Arendt die entscheidende politische Frage. O'Gorman macht Hannah Arendts Gedankenga?nge allen versta?ndlich und setzt sie dabei gewinnbringend in Bezug zur heutigen Zeit.
Mit leichter Hand, scharfem Blick und feiner Ironie erzählt Helena von Zweigbergk von den heiteren, aber auch gefährlichen Doppelbödigkeiten einer Ehe. Seit langem sind Agneta und Xavier verheiratet, die Kinder sind ausgezogen und haben eine zuweilen bedrückende Leere hinterlassen. Streitereien und Beziehungskämpfe haben die beiden längst alle ausgetragen, die Vergangenheit lassen sie Vergangenheit sein. Führen sie nicht eigentlich ein ziemlich gutes Leben, voller Bequemlichkeit und gegenseitiger Toleranz? Doch so unspektakulär die kleinen ehelichen Scharmützel anmuten, unter der Oberfläche brodelt es. Beiläufig und kompromisslos - beste Unterhaltung mit Substanz.
Als Andra und Tatiana 1944 nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden, waren die beiden nur vier und sechs Jahre alt. Gemeinsam berichten die Schwestern von dem, was sie erleben mussten: die Kälte, der Hunger, das Spielen in Schlamm und Schnee, die vielen toten Körper und der ständig rauchende Kamin. Ihr Cousin Sergio war zuerst im selben Kinderblock untergebracht, wurde dann aber ins KZ Neuengamme bei Hamburg geschickt. Er ist eins der zwanzig ermordeten Kinder vom Bullenhuser Damm. In ihrem bewegenden Memoir erzählen die heute über 80-Jährigen auch von der Nachkriegszeit im englischen Kinderheim, der Zusammenführung mit den Eltern und dem Umgang mit der Last des Erlebten. - Ein wichtiges Zeugnis zweier der wenigen, die den Holocaust als Kinder überlebt haben, und eine starke Stimme in Zeiten des Rechtsrutsches in Europa.