Sie haben keine Artikel im Korb.

Lector Books

Filters

Anna Stern übertrifft mit »Beim Auftauchen der Himmel« die Erwartungen, die sie mit »Schneestill« und »Der Gutachter« geweckt hat. Ihr neues Buch versammelt zehn Erzählungen, die nicht nur hohen literarischen Schaffensdrang beweisen, sondern von außergewöhnlichem Talent zeugen. Da ist der junge Wissenschaftler, der regelmäßig mit seiner Großmutter telefoniert und für sie eine Freundin erfindet, deren Charakterzüge auf denen einer Arbeitskollegin basieren. Oder der Alleinstehende, in dessen Leben überall und immer Eidechsen hausen. Die Titelgeschichte handelt von einem Mann, der ein ertrinkendes Kind rettet, aber danach nicht weiß, ob es überlebt hat oder nicht. Schließlich schafft Anna Stern eine wundervolle, charmante Hommage an den großen, 2016 verstorbenen David Bowie und verhandelt das autobiografische Schreiben mit raffinierten Bezügen zu Knausgård. Vom subtilen Teenagerdrama über einen kurzen, fiesen Krimi bis zum fein ausgearbeiteten Beziehungsdrama: Anna Stern bewegt sich souverän und immer spannend zwischen Stilen und Genres. So verschieden die Geschichten auch sind, sie werden stets von der Atmosphäre und Anna Sterns eigenem, charakteristischem Stil getragen und ergeben einen Erzählband, der weit mehr ist als die Summe der einzelnen Texte.

Ab CHF 24.65

Was soll die Ärztin Hannah mit den vier Wochen Zwangsferien anstellen? Zwischen Job und Kindern aufgerieben, weiß sie nun nichts mit sich anzufangen. Währenddessen folgt Rosette einer mysteriösen Einladung und erlebt ein aufregendes Abenteuer in einem Luxusresort. Hannahs Ex-Mann Lukas verliert sich dagegen nach einem misslungenen Kinderausflug zunehmend im Livestream eines alaskischen Nationalparks.

Dann löst Hannahs Begegnung mit der Patientin Alva eine Folge von Ereignissen aus, die die beiden jungen Frauen zu einem Ausloten der Grenzen zwischen Ich und Du, zwischen Wahn und Wirklichkeit verleiten: Grenzen, die immer mehr zu verwischen drohen.

Mit einem scharfen Blick für die Brüche und Grenzüberschreitungen in zwischenmenschlichen Beziehungen verdichtet Anna Stern in den vorliegenden Texten ihr Werk nochmals stark. In dieser mehrdimensionalen Identitätssuche stehen die Kapitel für sich, doch die Figuren, die Fäden, die in den Seiten von Alvas Notizbuch gespannt werden, hängen zusammen und schaffen - thematisch, sprachlich und atmosphärisch - ein großes Ganzes.

»blau der wind, schwarz die nacht.« ist einmal mehr ein meisterliches Werk von subtiler literarischer Wucht.

Ab CHF 27.20
»Flüsse des Schmerzes« und »Wasserfälle der Liebe«, rios de dolor und cascadas de amor. Diese Worte sind auf der Hängematte eingestickt, in welcher die namenlose Protagonistin in einem seltsam riechenden Sommer viel Zeit verbringt. Von diesem Punkt aus erzählt sie, wechselnd zwischen Erinnerungen und dem Jetzt, von zwei bewegten Jahren: Vom Abhauen und Ankommen, von Sex und Drogen, vom Verhältnis zwischen Frau und Mann, von Melancholie, Zorn und der Suche nach sich selbst. Und von einem Ayahuasca-Trip, der als Kulminationspunkt furios beschrieben wird. »Das Ideal des Kaputten« unterläuft dabei geschickt das Bild, das Jurassica mit ihren Tweets und Posts fein säuberlich aufgebaut hat. Dort ihr »low life«, gespickt mit großen Sprüchen, Drogen, nächtlichen Exzessen und rohem Humor. Hier im Roman das Bild einer reflektierten, feministischen und feinfühligen Erzählerin auf der Suche nach ihrer Rolle, ihrem Platz und nach Liebe außerhalb von gängigen Abhängigkeitsverhältnissen. Jessica Jurassica erweist sich in ihrem Roman als sorgfältige und präzise Autorin. Das Spiel mit den Metaebenen und den Alter Egos beherrscht sie dazu perfekt: Ist Jessica Jurassica ein Pseudonym oder eine Fiktion? Ist die Erzählerin im Roman die Person hinter Jessica Jurassica oder erfunden? Und wer erschafft hier eigentlich wen? Jessica Jurassica wurde spätestens mit ihrer erotischen Fan-Fiction »Die verbotenste Frucht im Bundeshaus« mit dem Schweizer Bundesrat Alain Berset in der Hauptrolle zum geheimen Star, nicht nur in den sozialen Netzwerken. Ihr erster Roman ist nun eine überraschende, kaum mehr für möglich gehaltene Lektüre.
Ab CHF 22.10
Fünf kunstschaffende Frauen, die einst überzeugt waren, dass sie alles erreichen können, wenn sie nur wollen. Heute sind sie auf dem Boden der Realität angekommen: Sie können, sie wollen, sie werden übersehen und gehen vergessen. Bei einem Wiedersehen nach 18 Jahren loten die fünf ihre Möglichkeiten aus, reden über verpasst Chancen, lachen und trinken. Bis in dieser entspannten Runde die Idee aufkommt, einen Flashmob zu veranstalten, bei dem sich alle Frauen in Luft auflösen. Was vier der Frauen wieder vergessen, nimmt eine von ihnen todernst. Adrienne Rytz-Bonnard, ehemalige Präsidentin eines internationalen Kunststipendienprogramms, lädt zu einer Réunion ein. Unheilbar an Krebs erkrankt, will sie die Menschen wiedersehen, die ihre einst glücklichste Berufszeit begleitet haben: Künstlerinnen und Künstler, die sie gefördert und mit denen sie in der Villa de Artium auf der Insel Krk ihre beste Zeit verbracht hat. Vier Frauen sagen zu: Aina, eine schweizerisch-kasachische Aktionskünstlerin, die Schottin Kirsty, vielversprechende Literaturübersetzerin, die Wienerin Brigitte, Bratschentalent, und die französische Starautorin Chloé. Aus spontaner Sentimentalität lädt Adrienne auch ihre Tochter Nomi und die Privatmasseurin Yvonne zum Treffen ein. In den zwei Tagen vor dem Wiedersehen erleben wir diese Frauen in ihrem aufreibenden Alltag. Aina jobbt im Zürcher Kunsthaus, wo sie missmutig Bilder zählt; Kirsty wird mit ihrem Lebenswerk zu einem zweifelhaften Wettbewerb nach Edinburgh eingeladen; Brigitte hat ihre Bratsche längst gegen einen Zookittel eingetauscht; und Chloé muss sich mit ihrem Literaturagenten auseinandersetzen, der ihr rät, schlanke Bücher zu verfassen. Geschieden, verwitwet, verheiratet, mit oder ohne Kinder: Abschnitt für Abschnitt offenbart sich weibliche Lebensrealität bis hin zur Bruchstelle, an der sie alle ihre Träume, wenn nicht ganz aufgegeben, so doch diminuiert haben. Beim Wiedersehen, nach Essgelage und genügend Getränk, kommt die Frage auf: Wie viel Platz steht uns Frauen heute zu? Nomi, Adriennes Tochter, scherzt: Wenn unser Platz schon so verschwindend klein ist, was wäre, wenn wir alle ganz verschwinden würden - alle Frauen auf einen Streich? Was als Idee zuerst betroffen macht, dann weggelacht wird, bleibt in der subversiv veranlagten Aina haften und wächst in ihr zu einem Plan, der sie das Leben kosten könnte. Am nächsten Arbeitstag geht sie mit einem gefährlichen Ansinnen ins Kunsthaus...
Ab CHF 24.65

Ein improvisiertes Flüchtlingscamp im Zürcher Hauptbahnhof, ein eskalierender Wahlkampfauftakt der Rechtspopulisten, ein Anschlag auf eine eritreische Familie sowie zwei Mittzwanziger, die nicht zusammenfinden: Das sind die tragenden Elemente, auf denen Benjamin von Wyl eine melancholische und brisante Bestandsaufnahme seiner Schweiz wagt.

Ein entfremdeter Mittzwanziger trifft sich mit einer nicht entfremdeten Mittzwanzigerin nach einer libidinösen Zusammenkunft auf der Dreirosenbrücke in Basel. Sie kommen zusammen und dann doch wieder nicht.

Gleichzeitig steigen einige Flüchtlinge im Railjet von Wien nicht mehr in Salzburg um, sondern bleiben bis Zürich sitzen. So bildet sich ein Flüchtlingsghetto in der Zwischenebene des Zürcher Hauptbahnhofs. Die Schweizer Behörden und die SBB setzen auf Isolation.

Die Situation kocht über, als die SVP ihren Wahlkampfauftakt im Hauptbahnhof feiert. Ein Konflikt zwischen einem SVP-Sympathisanten und einem Jugendlichen sorgt für eine Politisierung der urbanen Subkulturen. Dazu begründet die junge Basler Großrätin Manna del Rey eine neue politische Bewegung.

Die Flüchtlinge brechen aus; eine Zeltstadt auf dem Platzspitz entsteht. Nach einem Brandanschlag auf eine eritreische Familie folgt die Eskalation. Gewalttätige Konfrontationen zwischen Schweizern und Flüchtlingen sind die Folge, es beginnt ein Bürgerkrieg zwischen den urbanen Zentren und dem Rest des Landes.

Von Wyl stellt brennende Fragen im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land, links und rechts, Introspektion und Extrovertiertheit. »Land ganz nah« ist endlich wieder ein kluger und gewagter politischer Roman aus der Schweiz.

Ab CHF 17.00