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Jung und Jung

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Bild zu Seelenruhig von Lipus, Florjan
Es sind nur hundert Seiten, aber was für welche! Florjan Lipus bringt es fertig, darin nicht nur ein ganzes Leben, sondern vor allem das Leben als Ganzes unterzubringen: von den ersten Wahrnehmungen, den Nöten des Aufwachsens und den Schwierigkeiten, sich in der Welt der anderen zurechtzufinden, über die ersten Glücksmomente der Begierde und der Liebe bis zu dem letzten Blick der Augen auf eine Welt, die man, auch wenn sie nicht immer verlockend ist, doch nur ungern verließe.Der Autor berichtet mit erstaunlicher Gelassenheit seine Biografie vom Aufwachsen in bäuerlicher Umgebung, in einer Familie, die von den Entsetzlichkeiten der Geschichte nicht verschont wurde. Ebenso erzählt er vom Aufwachen unter den verstohlenen Blicken einer Jungen, mit der er noch als Alter das Leben teilt.Lipus erzählt so, dass man die Erde riecht, auf der sein Protagonist aufwächst, und die Luft einatmet, die die Menschen dort wie überall mit der Natur teilen.
Ab CHF 21.25
Bild zu Der Zögling Tjaz von Lipus, Florjan
"Der Zögling Tjaz", 1972 im jugoslawischen Slowenien veröffentlicht, erst 1981 in deutscher Übersetzung in Österreich erschienen, erzählt die Geschichte eines Internatsschülers, der mit der Gabe, Gegenstände aus der Ferne zerkratzen zu können, gegen die Obrigkeit aufsteht, entlassen wird und am ersten Tag in Freiheit Selbstmord begeht. Florjan Lipus ist Kärntner Slowene und besuchte das Gymnasium im bischöflichen Knabenseminar in Tanzenberg - wie Peter Handke, der mit seiner Übersetzung Roman wie Autor in seinem Geburtsland erst bekanntgemacht hat. Handke schreibt: "Tjaz ist eine Gestalt, wie es sie in der Romanliteratur noch nicht gegeben hat: kein Schelm, kein Unschuldiger, kein Sich-Entwickelnder, kein Held, kein Opfer, kein Angeklagter, kein Fremder, sondern weniger und mehr als das alles: ein 'kosmisches Geschiebsel' - ein 'Geschiebsel', aber 'kosmisch'. Wenn man am Ende des Jahrhunderts die Bücher zählen wird, die in unseren Gegenden entstanden sind, dann wird 'Der Zögling Tjaz' dazugehören." Er erscheint hier, mehr als vierzig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, mit einer aktuellen Nachschrift, in der Lipus den autobiografischen Kern des Romans noch einmal neu fasst."
Ab CHF 28.90
Bild zu Schotter von Lipus, Florjan
Der Schotter, den Florjan Lipus hier beschwört, bedeckt die ansonsten leere Fläche zwischen den Baracken eines Frauenkonzentrationslagers. Es könnte das KZ Ravensbrück sein, wo seine Mutter ermordet wurde, nachdem sie als Partisanen verkleidete Gestapo-Männer bewirtet hatte. Es könnte aber auch jedes andere sein, wo die aussortierten,ausgemergelten Frauen Stunde um Stunde ihres schwindenden Lebens Appell stehen. Jahre später stehen hier die »Gedächtnisgeher«, »Ausflügler « nachfolgender Generationen auf der Suche nach etwas, von dem es kaum noch Spuren gibt, in der Hoffnung, dass sich ihnen etwas offenbart. Die unbekannte Großmutter etwa: Sollen dieEnkelkinder, die ihr die schön gewachsenen Körper verdanken, sie duzen oder siezen? Doch die Großmutter erscheint ihnen nicht, alles, was sie finden, ist Schotter. Und im Dorf, in das sie zurückkehren, begegnet man ihnen mit Misstrauen undSchweigen.
Ab CHF 23.80
Bild zu Do Re Mi Fa So von Melzer, Tine

Sebastian Saum fehlt es an nichts: Er ist ein gefeierter Opernsänger, verkehrt in anregender Gesellschaft und lebt sorgenfrei mit seinem besten Freund Franz im geerbten Familienanwesen. Alles könnte gut so bleiben, wie es ist, bis er eines Abends ein Vollbad nimmt und beschließt, nicht mehr aus der Wanne zu steigen. Tag um Tag vergeht, und während Franz ihn geduldig und treu bewirtet, gewinnt er nackt und allein Distanz zur Welt. Sein Leben und die Rollen, die er darin einnimmt, werden ihm fragwürdig. Er legt sie ab wie ein Kostüm, wie seine Garderobe, wie alles, was er jemals getragen hat. Und was bleibt übrig, von einem nackten Sänger ohne Publikum, von einem, der von allem immer nur verschont wurde, der immer nur Applaus gesucht hat? Ein Haufen abgetragener Kleider und Schuhe, die er im Kopf sortiert. Und die Frage, was es wert ist, aus der Wanne zu steigen und sich mit den Menschen zu verbinden.Dieses schmale Buch hat es in sich: Mit beißendem Humor und Sätzen von scharfer Eleganz singt es eine Arie auf Verletzlichkeit und Verantwortung, auf Freundschaft und Treue. Ein Kunststück!

Ab CHF 25.50
Bild zu Aus meinem Leben von Felder, Franz Michael
Franz Michael Felder, Bauer aus dem Bregenzerwald, war als Autor von zwei Romanen u.a. kein Unbekannter in der literarischen Welt seiner Zeit. Man kannte ihn zudem als rebellischen, vielfach angefeindeten Volksaufklärer. Als seine Frau überraschend starb und ihn mit fünf Kindern zurückließ, begann er auf Anraten eines Freundes, sein Leben aufzuschreiben. Entstanden ist so ein Meisterwerk der autobiografischen Literatur. Felder erzählt mit Hingabe: von den frühen Schicksalsschlägen, von dem Abenteuer, auf dem Land ein Leser zu werden, von seinem Dasein als Sonderling, aber auch von den Umbrüchen nach 1848. »Aus meinem Leben« ist aber v.a. eines: eine Liebeserklärung an seine Frau. Ihr setzt er mit diesem Buch ein Denkmal, mit ihrer Hochzeit endet auch der erste Teil. Zu einem zweiten ist es nicht mehr gekommen: Felder starb wenige Wochen nach der Niederschrift, keine 30 Jahre alt. Hinterlassen hat er zwei Versionen der Autobiografie, die 1904 erstmals erschienen ist. Das Manuskript der Erstausgabe, der alle anderen folgten, ist verschollen. Das vorliegende Buch basiert auf der im Nachlass als Handschrift erhaltenen Fassung, die in vielen Passagen von dem bislang bekannten Text abweicht.
Ab CHF 28.90
Bild zu Verschwinden in Lawinen von Prosser, Robert

In einem Bergdorf in Tirol herrscht am Ende der Wintersaison gespannte Stille: Zwei Einheimische sind von einer Lawine verschüttet worden. Während die junge Frau um ihr Leben kämpft, fehlt von ihrem Freund vorerst jede Spur. Auch Xaver beteiligt sich an der Suche im Unwegsamen, zuerst als einer der vielen Freiwilligen, dann auf eigene Faust. Als Heranwachsender hatte er erleben müssen, wie der geliebte Großvater in den Bergen verschwunden war. Erst der Hinweis von Mathoi, eines Heilers, der sich hoch oben über dem Tal als Einsiedler versteckt hält, führte Xaver und seine Mutter zu ihm - zu spät allerdings, der Großvater war tot. Hätte Xaver ihn retten können? Und was kann er jetzt tun, um sich von den Zweifeln an seiner Schuld zu befreien? Er macht sich auf die Suche nach Mathoi. Doch dazu muss er erst seine Mutter finden, die sich nach dem Zerfall der Familie, vom Alkohol und der Arbeit im Tourismus gezeichnet, ins Hochgebirge zurückgezogen hat. Aber wo ist Xavers Platz? Wo liegt sein Glück? Und ist mit der Lawine endlich seine Chance gekommen, beides zu finden und sich zu beweisen?

Ab CHF 25.50
Bild zu Die Infantin trägt den Scheitel links von Adler, Helena
Dass sie, die jüngste Tochter, das zarte Kind, den Bauernhof ihrer Eltern abfackelt, ist nicht nur ein Versehen, es ist auch Notwehr. Ein Akt der Selbstbehauptung gegen die Zumutungen des Heranwachsens unter dem Regime der Eltern, einer frömmelnden, bigotten Mutter und eines Vaters mit einem fatalen Hang zu Alkohol, Pyrotechnik und Esoterik. Von den älteren Zwillingsschwestern nicht zu reden, zwei Eisprinzessinnen, die einem bösen Märchen entsprungen sind und ihr, der Infantin in Stallstiefeln, übel mitspielen, wo sie nur können. Und natürlich fehlen auch Jäger, Pfarrer und Bürgermeister nicht in dieser Heuboden- und Heimatidylle, die in den schönsten Höllenfarben gemalt ist und in der es so handfest und herzhaft zugeht wie lange nicht. Dieses Buch ist ein Fanal, ein Feuerwerk nach dem Jüngsten Gericht unter dem Watschenbaum. Es erzählt von Dingen, als gingen sie auf keine Kuhhaut. Schrill, derb, ungeschminkt, rotzfrech und hart wie das Landleben nach dem Zeltfest und vor der Morgenmesse. Eine sehr ernste Angelegenheit, ein sehr großer Spaß!
Ab CHF 23.80