China 1968. Kulturrevolution. Das Leben ist gepragt von materiellem Mangel und extremer Politisierung. Durch den zunachst naiv wirkenden Blick der funfjahrigen Yingying demaskiert die Autorin die Absurditat des Alltagsgeschehens. Wei Zhang gelingt mit "e;Eine Mango fur Mao"e; eine zeitlose, kritische und personliche Betrachtung von Zwischenmenschlichem in Diktaturen. Yingying ist fnf, als sie verstehen muss, dass selbst ein Konto mit einem verschwindend geringen Kindersparbetrag als Hochverrat gelten kann: Als das Pfahlhaus ihrer Gromutter Nainai enteignet wird, versucht sie, ihr Geld abzuheben - aber setzt sie damit nicht ein Signal, das ihrer Familie schadet? Privateigentum ist schlielich verboten! Das Mdchen lebt mit ihren Eltern in einer kleinen Wohnung auf dem Areal ihrer Schule. Hier spielt sich ihr ganzes Leben ab: rivalisierende Cliquen in der Nachbarschaft, regimekritische Lehrer, der Tod des Onkels, die Mango als Kultobjekt und eine erste Liebe. Yingyings unbefangener Blick auf den Alltag in einer Diktatur entlarvt deren Absurditt. Ein groer Roman ber die Menschlichkeit in totalitren Systemen, geschildert aus den Augen eines Kindes.
Wei Zhang wurde während der Kulturrevolution in Chongqing, VR
China, geboren. Sie studierte dort Anglistik. Seit 1990 lebt sie in der
Schweiz. 2007 erschien ihr Buch »Zwischen den Stu?hlen: Geschichten
von Chinesinnen und Chinesen in der Schweiz« im Verlag NZZ Libro.
»Eine Mango fu?r Mao« ist ihr erster Roman. Sie schreibt fu?r das Feuilleton
der NZZ, arbeitet daneben als Hochschuldozentin und gibt Kurse
zu interkulturellen Themen.