Sie haben keine Artikel im Korb.

Edition Frey

Filters
«In diesen Aufzeichnungen ist von einem Film die Rede, der fürs Kino hätte gedreht werden sollen. Es ist von einer Biografie die Rede, die eine Journalistin hätte schreiben wollen. Beides habe ich schliesslich abgesagt, wie so manches andere auch.» Es blieben aber die hier erstmals veröffentlichten «Notizen», die die Schweizer Künstlerin 2005 für besagten Dokumentarfilm festgehalten hat - tagebuchartige Aufzeichnungen «über den Lauf der Zeit. Und über den Lauf meiner Zeit», so Manon. Angesichts der Genauigkeit der Formulierungen scheint die Bezeichnung «Notizen» aber untertrieben. Vordergründig als Tagebuch angelegt, entpuppt sich Federn als vielschichtiges Narrativ, das sich beim Lesen in einen kurzen, konzentrierten, aber dennoch federleichten Überblick über Manons Leben, Kunst, Männer und Alltag auffächert. In einer Mischung aus scheuer Zurückhaltung, Dezidiertheit und bisweilen trockenem Humor unternimmt die Künstlerin behutsam, aber doch selbstbewusst den Versuch, den Spagat zwischen ihrem Alltag und den hochstilisierten Selbstdarstellungen ihrer künstlerischen Karriere in Worte zu fassen. In "Federn" verweben sich Erinnerungen und Gegenwart mit dem vermeintlich Nebensächlichen. Im Gegensatz zu ihren inszenatorischen Arbeiten sind es nicht die grossen Gefühle, die die Künstlerin interessieren, sondern die kleinen Schwankungen des Gemüts, poetische Natur- und Stadtbeobachtungen, die Widrigkeiten des Herzens, Reflexionen über das Älterwerden und die Vergänglichkeit.
Ab CHF 33.15
«Keine Ostergru?sse mehr !» - so heisst es mitunter auf Karteikarten des Grand Hotels Waldhaus in Vulpera, denn nicht jeden Gast wollte man wiederhaben. Concierge und Rezeptionist ertrugen ungehobeltes Benehmen der illustren und zahlungskräftigen Gäste stoisch, notierten jedoch ihre Erfahrungen auf den Karteikarten. Gäste wurden diskret beobachtet, Telefonate belauscht, passendes und unpassendes Verhalten kommentiert. In der Zwischenkriegszeit und vor allem während des Zweiten Weltkrieges war das Waldhaus ein Ort, an dem die Verwerfungen einer auseinanderfallenden Gesellschaft spu?rbar wurden. Was mag man wohl an der Rezeption besprochen haben, als 1932 Gäste reihenweise wegen der Bankkrise abreisen mussten, als 1939 die an ju?dische Gäste verschickten Ostergru?sse mit den Vermerken «retour», «abgereist» oder «verzogen» zuru?ckkamen ? Wie veränderte sich der Ton der Angestellten gegenu?ber ju?dischen Gästen? Wie begegnete man den hochrangigen Nationalsozialisten? Wie den ju?dischen Gästen, die Holocaust u?berlebt hatten und nach dem Krieg wiederkamen? Das Waldhaus brannte 1989 aufgrund einer bis heute ungeklärten Brandstiftung ab. Gerettet werden konnte u.a. die Gästekartei mit 20.000 Karten. Diese seltene Quelle erlaubt nicht nur einen Blick auf die Gäste, sondern auch auf die Perspektive jener, die die Karteikarten gefu?hrt hatten.
Ab CHF 44.20

Vierzig Jahre sind verstrichen, seit sich Boris Blank, Dieter Meier und anfangs noch Carlos Perón - alias Yello - im schönen Zürich daran machten, mit Tonband, Schere und Witz ihr eigenes Kapitel Musikgeschichte zu schneidern. Kaum der Wiege entsprungen, stand die Band auch schon in der New Yorker Disco Roxy und bestaunte das wallende Meer von Leibern, die sich zum Beat ihrer wegweisenden Single Bostich in die Ekstase tanzten. Dank Alben wie Solid Pleasure, You Gotta Say Yes To Another Excess und Flag, ganz zu schweigen von Singles wie Oh Yeah und The Race, geniesst Yello heute einen festen Platz im Pantheon der Pioniere elektronischer Pop-Sounds. Und erst vor Kurzem wieder haben Blank und Meier mit ihrem vierzehnten Studioalbum Point.Yello gezeigt, dass Alter vor musikalischem Abenteuergeist durchaus nicht schützt. Der anhaltende Erfolg von Yello fundiert in der standhaften Weigerung, sich um die Regeln des Musikgeschäfts zu kümmern. Das vorliegende Buch feiert die Zeit, in welcher sich der Klangmaler Blank und der Wortmagier Meier aufmachten, die Yello-Welt zu erschaffen. Natürlich folgt auch dieses nicht dem üblichen Pfad einer bunten Pop-Biografie. Derweil Meier vor seinem Sprung in die Musikwelt als Experimentalfilmer und Konzeptkünstler ein kühnes Auge für verspielte und bewusst sinnfreie Ästhetik an den Tag gelegt hatte, war sich auch Studiobastler Blank sehr wohl der Kraft visueller Darstellung bewusst. Für Oh Yeah - Yello 40 haben die beiden Lebenskünstler tief in ihren Souvernirschachteln gewühlt und ein Sammelsurium von Polaroids, Postern, Briefen, Fanzine- Reviews, Skizzen, Erinnerungsbildern vom Ausflug nach Kuba - und sogar die handgeschriebenen Noten zum Nachspielen von Bostich zutage gefördert. Oh Yeah - Yello 40 ist nicht bloss eine mosaikhafte Reportage aus einer Zeit, als wir alle noch jung waren. Es ist auch das Dokument eines von postpunkigem Übermut beseelten Zeitgeistes in einer Stadt, wo nur Narren vergessen hatten, dass es die Geburtsstätte des Dadaismus war. - Hanspeter «Düsi» Kuenzler

Ab CHF 49.30