Der Kölner Taxifahrer Jürgen Krause ist zunächst nicht sonderlich angetan von seinem Fahrgast, einem älteren, etwas arroganten Herrn mit düster-melancholischer Ausstrahlung, der sich als Federico Temperini vorstellt. Doch allmählich gewährt ihm sein Gast Einblicke in sein einsames Leben und seine Obsession mit dem 'Teufelsgeiger' Niccolò Paganini. Krause wird neugierig, und eine Art Freundschaft entwickelt sich zwischen den beiden so unterschiedlichen Männern. Dabei hat Krause ganz andere Sorgen, denn seit seine Ex-Frau wieder einen Lebensgefährten hat, fürchtet er den Kontakt zu seinem jugendlichen Sohn Leo zu verlieren. Es dauert eine Weile, bis er merkt, dass die Gespräche mit dem älteren Herrn auch ihm guttun. Als Temperini stirbt, setzt Krause einiges zu seinen Ehren in Bewegung.
Die vor Kurzem beförderte Madeleine Wyss, jüngste Kommissärin der Schweiz, hat noch kaum ihre neue Stelle in Basel angetreten, als sie den Mord an Roger Tschudi, einem betuchten älteren Herrn, aufklären soll. Gar nicht so einfach, denn es gibt kaum verwertbare Hinweise. Und als sie und ihr Kollege Leuenberger entdecken, dass der wertvolle Oldtimer des Mannes verschwunden ist, wird es richtig kompliziert. Klar scheint immerhin, dass die Monteverdi-Limousine eine zentrale Rolle spielt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Leuenberger taucht sie tief in die exklusive Welt der Marke Monteverdi und die Eigenheiten der Basler Bürger ein. Als der junge Hauptverdächtige verschwindet, wird es noch schwieriger für Wyss. Auch privat hat sie einige Turbulenzen zu verkraften - Stress mit der Mutter und ihrem Verlobten, der seinen Arbeitsaufenthalt in Kalifornien um weitere drei Monate verlängert. Zum Glück ist ihre attraktive Jugendliebe wieder einmal in der Stadt. Aber als die Ermittlungen nach dem Fund einer weiteren Leiche Fahrt aufnehmen, gerät die Kommissärin in große Gefahr ...
Als die scharfsinnige Rentnerin Libby Andersch gemeinsam mit dem Nachbarsbub Noah einer Einladung an den Genfer See folgt, merkt sie schnell, dass ihre Gastgeberin Hintergedanken hat. Und tatsächlich macht sich Odette Meisner, für die Libby einst als Kindermädchen gearbeitet hat, Sorgen, ihr kürzlich verstorbener Mann Charles könnte ermordet worden sein. Offenbar besteht ein Zusammenhang mit örtlichen Streitereien um den öffentlichen Zugang zum See. Die tatkräftige Serenella Balmelli, Sprecherin einer Genossenschaftssiedlung, setzt sich dafür ein, einige Villenbesitzer sind dagegen. Als bei einem Konzert auf dem alten Dampfer La Suisse ein Anschlag passiert, fällt der Verdacht auf die Aktivistin Balmelli. Nur Libby ahnt, dass weit mehr dahintersteckt. Kann sie die wahren Verhältnisse aufdecken und einen weiteren Mord verhindern?
Sonia Rocchi trauert. Ihr Ehemann Enzo erlag plötzlich seinem vernachlässigten Herzleiden. Auf der Suche nach dem Trost der Berge fährt Sonia mit ihrer Tochter Natalia in die gemeinsame Tessiner Ferienwohnung. Dort, im verschlafenen Dorf Corvesco, führt der ehemalige Privatdetektiv Elia Contini neuerdings ein gemächliches Leben als Lokalreporter, denn er hat seinen früheren Abenteuern als Ermittler den Rücken gekehrt. Contini ist also bequem geworden, doch Sonia stößt in Enzos Nachlass auf Recherchen über verdeckte Machenschaften im ruhigen Bergdorf. Welchem Verbrechen war Enzo auf der Spur, und warum scheinen alle Spuren zur Dorfbar »Tukan« zu führen? Die unangenehmen Fragen, die Sonia Rocchi stellt, treten eine Lawine an Ereignissen los. Auch Contini kann sich nicht länger heraushalten, als er eines Abends im Wald auf die komplett verstörte Natalia trifft.
»Im Panorama der einsamen, wandernden Helden des italienischen Kriminalromans gebührt Elia Contini ein besonderer Platz.« Giancarlo De Cataldo, La Repubblica
»Fazioli überzeugt den Leser durch seine Handlung, seinen Stil und die psychologische Tiefe der Figuren.« Milano Finanza
Mittelalter und Mord, Brenneisen und Brandzeichen, Schnabelschuhe und Schaffelle - auch in diesem Kriminalroman mit dem sympathischen Ermittler Goran Voltic geht es ans Eingemachte, als eine Leiche beim Bach gefunden wird. Die idyllische Kulisse eines Mittelaltermarkts bekommt Risse, die Recken der Fellgylde werden in die Gegenwart katapultiert. Geht es um Rache? Um ein Liebesdrama? Oder um Bestechung und Unsummen von Geld? Oder um unsaubere Machenschaften mit Bitcoins? Viele Vorurteile, unterdrückte Angst, versteckte Leidenschaften und handfeste Wirtschaftsinteressen erschweren die Ermittlungen. Doch Kriminalkommissarin Eva Brandenberg und Polizeinovize Goran Voltic, ein unkonventionelles Ermittlerteam mit Kultpotential, lassen sich nicht einschüchtern.
Physiotherapeutin Anja wird misstrauisch, als ein Patient unter merkwürdigen Umständen stirbt. Und tatsächlich scheint er vergiftet worden zu sein. Doch auch andere Dinge geben ihr Rätsel auf: Ihr Chef scheint seine Frau mit einer von Anjas Kolleginnen zu betrügen - bis diese Kollegin dann bei einer Wanderung tödlich verunglückt. Anja beginnt, Nachforschungen anzustellen. Dabei stößt sie auf diverse Liebesaffären und geheimnisvolle Machenschaften. Anja gerät unter Tatverdacht der ermittelnden Polizei, in den Fokus des wahren Täters und in Lebensgefahr ...
Auf der Fahrt der MS «Stadt Solothurn» von Solothurn nach Biel geht ein betagter amerikanischer Tourist über Bord. Der Hundertjährige wird tot aus der Aare geborgen. Die Lehrerin Marielle Rochat ist die einzige Augenzeugin des Geschehens. Ihr Verhalten weckt bald den Argwohn der Solothurner Kripochefin Katrin Friis. Als sich der Verdacht gegen sie verdichtet, taucht Marielle Rochat unter. Friis verfolgt die Spur der jungen Frau quer durch das Drei-Seen-Land. Auf der Suche nach dem Tatmotiv treten nach und nach dunkle Geheimnisse zutage, deren Ursprung achtzig Jahre zurückliegt.
Matthias Stadelmann ist Kapitän eines Dampfschiffs auf dem Vierwaldstättersee, glücklich verheiratet und Vater von drei Kindern. Als seine geliebte Frau Olivia bei einem Autounfall stirbt, ist nicht nur seine heile Welt zerstört, sondern immer mehr Gewissheiten geraten ins Wanken. Mit wem saß Olivia im Auto? Hatte sie etwa eine Affäre? Und war ihr Tod tatsächlich ein Unfall? Matthias beginnt, der Sache auf den Grund zu gehen. Erstaunt muss er zur Kenntnis nehmen, dass offenbar nicht nur Olivias beste Freundin Hannelore, sondern auch seine beiden erwachsenen Söhne seine Frau viel besser kannten als er selbst. Nach und nach findet er heraus, dass fast nichts in seinem Leben so ist, wie es scheint - und dass Olivia tatsächlich ermordet wurde. Als er endlich die Wahrheit kennt, muss Matthias sich entscheiden.
In ihrem konzeptionell wohl bedeutendsten Roman Mrs Dalloway, der zugleich ein Klassiker der Moderne ist, zeichnet Virginia Woolf einen einzigen Tag im Leben einer Frau nach: Clarissa Dalloway, die die letzten Details einer Abendgesellschaft der upper class organisiert. Bevor Virginia Woolf dieses Meisterwerk schrieb, tastete sie sich mittels einer Reihe von Kurzgeschichten an die Party heran. Sie erzählen von einer nervösen jungen Frau, die sich darüber ärgert, dass die anderen Gäste über ihr gelbes Seidenkleid lachen, und von zwei Menschen, die sich in Clarissa Dalloways Salon zum ersten Mal begegnen. Die Erzählungen spielen vor, teils während und schließlich gegen Ende der Party, die bei Virginia Woolf zum Mikrokosmos der Gesellschaft wird.
Das Dorf al-Awafi in Oman ist die Heimat dreier Schwestern: Mayya, die mit gebrochenem Herzen die Ehe mit Abdallah eingeht, Sohn des wohlhabenden Kaufmanns Sulayman. Asma, die aus Pflichtgefühl Khalid heiratet, einen selbstverliebten Künstler. Und Khawla, die alle Anträge ablehnt, während sie auf ihren Geliebten wartet, der nach Kanada ausgewandert ist und nur alle zwei Jahre zurückkehrt. Drei Frauen, drei Blickwinkel auf Oman und eine traditionelle Gesellschaft, die sich nach der Kolonialzeit zwischen Tradition und Moderne neu definieren muss - wie die Frauen auch. Und dann ist da noch die rätselhafte, betörende Zarifa, die als Sklavin nach Oman kam, von Sulayman gekauft und seine große Liebe wurde.Herrinnen des Mondes erzählt vielstimmig über das Leben, Lieben und die Träume von Frauen in einer traditionell patriarchalischen islamischen Gesellschaft.»Ein phantasievoller, fesselnder und poetischer Einblick in eine Gesellschaft im Wandel und in Leben, die uns bislang verborgen geblieben sind.« The Man Booker International Prize»Klug und erhellend.« The Wall Street Journal»Bereichernd und dicht.« Time Magazine, New York»Jokha Alharthi ist eine unverwechselbare und wichtige neue Stimme der Weltliteratur.« The Irish Times, Dublin
Was ist in der Schweiz eigentlich los? Allseits wird Hoch- durch Schweizerdeutsch ersetzt - auch im Geschriebenen. Was steckt dahinter? Ist Schwiizerdütsch eigentlich ein Dialekt oder eine »richtige« Sprache? Was macht es zum Sonderfall weltweit? Ausgehend von diesen Fragen macht sich Marina Rumjanzewa in ihrem neuen Buch auf eine sprachliche Expedition. Mit dem Blick einer zugezogenen »Ausländerin« und studierten Linguistin zeigt sie scharfsinnig und humorvoll, welche Bedeutung Schweizerdeutsch heute im Alltags- und Berufsleben hat, auch hinter den Kulissen der Schweizer Fernseh- und Zeitungsredaktionen. Begleitet von verschiedenen Sprachspezialisten geht sie dem Phänomen Schweizerdeutsch auf den Grund, betrachtet es in der internationalen Landschaft der Sprachen und Dialekte und durchleuchtet jene globalen Prozesse, die direkte Folgen für die Sprachsituation in der Schweiz hatten. Aus dem Buch erfährt man unter anderem, warum man heute in allen Sprachen in »Stummelsätzen« und mit Fehlern simst, in der Deutschschweiz auch noch in Mundart; oder, warum Plattdeutsch heute offiziell eine Sprache ist; oder, warum die Deutschschweizer eine eigene Schriftsprache im 16. Jahrhundert aufgegeben haben. Die Autorin geht auch der Frage nach, in welche Richtung Schwiizerdütsch sich weiter entwickeln könnte.»Marina Rumjanzewa schildert in humorvollen Anekdoten ihre Auseinandersetzung mit der 'unbekannten Sprache', verfolgt Debatten zum Schweizerdeutschen und geht den sprachlichen Veränderungen nach.« Simone Leuthold / SRF
Golden leuchten die Lärchen, tiefblau glitzern die Seen im herbstlichen Oberengadin. Doch als die Nacht hereinbricht, wird Corina Costa, Alpinpolizistin und Bergbäuerin, auf ihrem kleinen Hof oberhalb von Pontresina alarmiert. Maxima, eine Berliner TikTok-Ikone, die mit ihrer Schwester wild am Piz Lagrev campierte, ist vor laufender Kamera entführt worden. Die halbe Welt hat live zugesehen. Als Corina und ihre Kollegen in der Dunkelheit den Bergwald absuchen, stoßen sie auf ein verlassenes Zelt. Daneben liegen die grausam zugerichteten Leichen zweier unbekannter Frauen. Wer sind die Opfer, und wer ist der Täter? Alles deutet auf einen Angriff durch einen Braunbären hin. Doch Corina weiß es besser. Diese Tat kann nur vom gefährlichsten Raubtier auf dem Planeten begangen worden sein. Von einem Menschen! Die Zeit drängt - Wo sind Maxima und ihre Schwester?
Es ist eine dieser Nächte, die man durcherzählen muss. Das zumindest findet Bill, der auf dem Flug von Bangkok nach Zürich neben Emma sitzt. Bill geht ihr gehörig auf die Nerven. Mit Donnerstimme erzählt er aus seinem Leben - und um sein Leben, und nicht nur Emma, sondern auch andere Passagiere sind gezwungen zuzuhören. Trotz ihres Widerstands werden sie aber alle, Emma, Michael, Stefan, Walter und ein Junge, ja, auch die japanische Familie in der hinteren Sitzreihe, vom Sog der Geschichten erfasst, wobei eigene Geschichten und Phantasien wachgerufen werden. Alle diese Geschichten fügen sich zu einem Reigen, bei dem sich ungeahnte Bezüge und Entsprechungen und ein geheimnisvoller Mittelpunkt herausschälen. Denn Bill beschwört sprachgewaltig Orte, Leute und seltsame Wesen herauf. Die zwölf Stunden dieser Flugnacht entwickeln einen gefähr lichen Reiz - und bekommen nicht allen gleich gut.