Sie stehen überall. In Museen, in modern gestalteten Gesellschafträumen auf Winzerbetrieben, in verlassenen, verstaubten Gerümpel-Kammern, auf Kreiseln mitten auf der Straße, als Bartresen in Restaurants und als Zeugen alter Kellerarbeit auch mitten in den modernen computergesteuerten Gerätschaften heutiger Betriebe - stets bereit für die Pressung eines ganz speziellen Weines. Es ist nicht nur der Name dieser massigen Baumstämme, die je nach Region anders heißen. Es sind auch die Geschichten, die jedes der gezeigten Objekte zu erzählen vermag. Geschichten von geleisteter Arbeit, Geschichten von Reichtum oder Armut, Geschichten von schwierigen Brüchen an filigranen Teilen - und Geschichten von Kellerburschen in den langen Nächten im Torkel.Wie selbstverständlich stellen sich Besucher vor die Zeitzeugen alter Kellertechnik und machen Selfies mit einem Handy. Und plötzlich bekommt die Nachhaltigkeit einen anderen Wert ...
Der Zürcher Eduard Locher-Freuler (1840-1910) galt als Visionär. Wählte er doch ein komplett neuartiges Zahn-radsystem, indem er die Spurbreite auf 80 Zentimeter verkleinerte und so den Kurvenradius verringerte. Damit gelang es den Pionieren, über 4,2 Kilometer Steigungen von bis zu 48 Prozent zu überwinden. 1889 fuhr der erste Dampf-Triebwagen auf den Pilatus - und im Mai 1937 nahmen die ersten elektrischen Triebwagen ihren Dienst auf. Nach über 80 Jahren wird jetzt ein neues Kapitel der Pilatus-Bahn geschrieben: Ab 2023 sind acht moderne Triebwagen in Doppeltraktion mit 360-Grad-Pa-noramafenstern und zeitlos-erstklassigem Design - alles swiss-made - auf der steilsten Zahnradstrecke der Welt unterwegs. Ein wegweisendes Leitsystem, bauliche Opti-mierungen der Tal-, Mittel- und Bergstation und weitere technologische Innovationen prägen die nachhaltige Zukunft dieses Schmuckstücks unter den Schweizer Aus-flugsbahnen. Atemberaubende Fotografien setzen Bahn und Berg in Szene - und werden zum 360-Grad-Erlebnis zwischen Buchdeckeln.
Das Ruhrgebiet, Detroit oder Pittsburgh, das sind Orte, die einem in den Sinn kommen, wenn von vergangenem industriellem Glanz die Rede ist. Doch auch in den Alpen gibt es Zeugnisse der Verödung und des Zerfalls, Monumente einer heute nicht mehr als zeitgemäß erachteten Infrastruktur: Skigebiete, die meist in der Boomphase des alpinen Wintertourismus in den 1970er- und 1980er-Jahren entstanden, sich jedoch nach einigen Jahrzehnten des Betriebs als unrentabel erwiesen und stillgelegt wurden. Doch wie kam es dazu, dass diese Skigebiete geschlossen werden mussten? Fehlte es an den nötigen Modernisierungen oder war es der Klimawandel mit der mangelnden Schneesicherheit und den ausbleibenden Touristen? Und welche neuen Chancen und Perspektiven bieten sich den betroffenen Gemeinden? Das Buch beleuchtet den Strukturwandel in den schweizerischen Skigebieten am Beispiel der Gebiete Winterhorn (UR), Hungerberg (VS), Erner Galen (VS) und San Bernadino/Confin (GR). Die Emotionalität des Themas - die Melancholie, aber auch die Aussicht auf einen ökologischen und ökonomischen Neubeginn - kommt in großformatigen Fotografien der Relikte skialpiner Vergangenheit zum Ausdruck.
Wenn einer eine Reise tut, dann möchte er gerne auch etwas nach Hause tragen, das ihn an seinen Aufenthalt in der Fremde erinnert. Oder etwas mitbringen, um den Leuten in der Ferne die eigene Heimat vorzustellen.Landschaften, Naturereignisse, Städte, Dörfer, Sehenswürdigkeiten, Volksbräuche - eben genau das, was die Schweiz für Touristen attraktiv und besuchenswert macht und was die Schweizer im Ausland gerne zeigen wollen. Nach kulturellen und landschaftlichen Gesichtspunkten gegliedert, vermittelt der handliche Band in kurzen, unterhaltsamen Texten auch Informationen über die Eigenarten der Schweiz sowie ihrer Bewohnerinnen und Bewohner, und zwar in deutscher, französischer, englischer und japanischer Sprache. Der neue AS-Bildband scheut sich nicht vor Klischees: Weder das Matterhorn noch die Kapellbrücke in Luzern, weder der Jet d'eau in Genf noch das Jungfraujoch fehlen. Aber diese Schweizer Natur- und Kultur-monumente werden nicht in Form der sattsam bekannten Standardansichten wiedergegeben, sondern aus einem neuen, überraschenden Blickwinkel betrachtet. Die Aufnahmen von Christof Sonderegger bringen schweizerische Eigenarten in einmaliger Weise zur Geltung und öffnen so auch den Einheimischen die Augen.Das handliche Buch mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis ist ebenso ein Erinnerungs- wie ein Geschenkband. Das Vorwort des Direktors von Schweiz Tourismus, Jürg Schmid, richtet sich an alle, die die Schweiz vielleicht schon kennengelernt haben, sie aber auf jeden Fall (noch besser) kennenlernen möchten. Und das können durchaus auch Schweizerinnen und Schweizer sein.
Skifahrer, Bergsteiger, Ballonpilot - und in allen drei Sparten ein Pionier: Victor de Beauclair (1874-1929) schaffte die erste Skidurchquerung der Berner Alpen und die erste Ballonüberfahrt des gesamten Alpenkamms; er war Mitbegründer des Schweizer Skiverbands (heute Swiss-Ski) und des Ostschweizerischen Vereins für Luftschifffahrt; er leitete die ersten Skikurse für Walliser Bergführer und für den Schweizer Alpen-Club SAC. Wer war dieser umtriebige, abenteuerlustige Wegbereiter, den man heute kaum mehr kennt? Victor de Beauclair, in Brasilien als Sohn eines hessischen Arztes geboren, in Deutschland und der Schweiz als namhafter Alpinist und Luftschiffer lebend, wird von Zeitgenossen als "von spontaner Art, begeisterungsfähig und von grosser Entschlusskraft" bezeichnet. Emil Zopfi folgt den Spuren des rastlosen Lebens dieses leidenschaftlichen Menschen von der Kindheit in Süddeutschland bis zu seinem Absturz am Matterhorn am 15. August 1929 im Alter von fünfundfünfzig Jahren. Bei dem Unglück reisst er seine Seilpartnerin mit in den Tod, die junge lebensfrohe Irmgard Schiess aus Freiburg im Breisgau. Waren der Junggeselle und die Tochter aus gutem Hause ein Paar? Auf dem Bergsteigerfriedhof von Zermatt haben sie nebeneinander ihre letzte Ruhestätte gefunden. Auch Irmgards Lebensspur ist Teil der im Stil einer Doku-Fiction verfassten Biografie.